Die bevorstehende Sommersaison startet in der Türkei mit 4.000 Hotels weniger. Das türkische Tourismusministerium hat im Laufe der vergangenen Wochen zahlreiche Verstöße gegen die Sicherheitsanforderungen bei den Betrieben festgestellt und daraufhin den Hotels die Lizenz entzogen.
Wie das Portal Travelradar berichtet, sollen Kontrolleure während der Überprüfungen bemerkt haben, dass 17 Prozent der Hotels ohne die erforderliche Tourismuslizenz betrieben werden. Viele Reisende entdeckten dieser Tage mit Schrecken, dass ihre gebuchten Hotels abgeriegelt seien.
Die türkischen Behörden hatten nach einem verheerenden Brand in einem Skigebiet in Kartalkaya, bei dem 78 Menschen ums Leben kamen, die Kontrollen im gesamten Hotelsektor verschärft. Sie kontrollierten zunächst, dass die Betriebe die Brandschutzbestimmungen erfüllten – dabei deckten sie allerdings auch ein Problem mit der Lizenzvergabe auf.
Die Kontrolleure stellten fest, dass die Hotels nicht mit der nötigen Tourismuslizenz, sondern lediglich mit einer "kommunalen Lizenz" arbeiteten, die keinen gültigen Ersatz darstellt. Bürokratische Verzögerungen bei der Vergabe einer Tourismuslizenz führten nun dazu, dass Hotels während der Wartezeit schließen müssen.
Serdar Karcılıoğlu, Präsident einer Hotel-Organisation in Bodrum, macht den Behörden schwere Vorwürfe. Die plötzliche Schließung der Betriebe habe bereits die diesjährige Tourismussaison beeinträchtigt, sagt er. "Nur etwa 200 der 4.000 geschlossenen Hotels können möglicherweise ihre Lizenzen erhalten und wiedereröffnen. Der Rest wird entweder geschlossen bleiben oder illegal betrieben. Nicht nur Hoteliers sind betroffen, auch Touristen und die lokale Wirtschaft werden leiden."
Laut den Tourismusbehörden sollen die gründlichen Inspektionen das Vertrauen in die türkische Tourismusbranche stärken und weitere Tragödien verhindern.