Seit Jahren wird für die Entstehung eines neuen Nationalparks im Kampwald (Waldviertel) gekämpft, schon in zwei oder drei Jahren kann es Realität werden. Der Kampwald und das nördliche Kamptal bieten Platz für einzigartige Naturschätze, wie urtümliche Baumriesen und seltene Tierarten. Nebenbei bieten sie idyllische Erholungsräume für alle.
Im Dezember gab es bereits den ersten Lichtblick für das Projekt, als die 260 Hektar große Kernzone Dobratal – das entspricht rund 360 Fußballfeldern – zum Naturschutzgebiet erklärt und eine Förderung von 7 Millionen Euro durch den Biodiversitätsfond zugesagt wurde. Mit der Schaffung der Kernzone wurden standortfremdes Gehölz entfernt und die natürliche Waldentwicklung gefördert, um heimischen Arten wieder Raum zu geben. Auch die invasiven Tierarten, wie der Signalkrebs, der die heimischen Arten verdrängt, werden im neugeschaffenen Nationalpark bekämpft. Zudem sollen Wölfe im neuen Naturschutzgebiet ihren Platz finden.
Der komplette Nationalpark Kampwald erreicht sowohl durch die Orte Ottenstein und Dobra (beide im Bezirk Krems) als auch Waldreichs und Reichhalms (beide in Bezirk Zwettl) eine Fläche von rund 3.100 Hektar. Eigentümer des Gebietes ist die Stiftung Windhag. Hierbei handelt es sich um eine historische Stiftung, die vom Land Niederösterreich verwaltet wird.
Jetzt folgen weitere Schritte in Richtung Verwirklichung. Ein Proponentenkomitee mit Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Landesrat Ludwig Schleritzko (beide ÖVP) sowie Vertretern verschiedener Waldviertler Organisationen und Behörden wurde gegründet, angeführt von Bezirkshauptmann Markus Peham (BH Zwettl), Forstdirektor Markus Reichenvater und Bürgermeister Josef Graf (ÖVP) aus Krumau (Bezirk Krems).
Pernkopf und Schleritzko stehen hinter dem Projekt: "Die beste Zukunft beginnt mit der Bewahrung unserer Schöpfung. Wir tun, was richtig ist und schützen, was wichtig ist – Unsere Heimat Niederösterreich. Auch Günter Liebl, früherer Generalsekretär des Umweltministeriums und ebenfalls Mitglied des Personenkomitees spricht von einer Chance für Region und Lande, welche genutzt werden solle.
Zurzeit laufen die bürokratischen Vorarbeiten, 2027 oder spätestens 2028 sollte der Nationalpark Kampwald final Wirklichkeit sein. Mit diesem neuen Gebiet gibt es bald sieben Nationalparks in Österreich und neben den Donau-Auen und dem Thayatal den Dritten in Niederösterreich. Anders als Wildnisgebiete, wie Dürrenstein (Bezirk Scheibbs) können Nationalparks auch bewirtschaftet und touristisch genutzt werden und spielen aber zusätzlich eine wertvolle Rolle im Ökosystem.