Tierrettung in Lassee

Falke verfing sich in 7 Metern Höhe in Schnur – befreit

Während Tausende auf das Champions-League-Finale warteten, mussten die Freiwilligen Florianis einen Turmfalken befreien – aus seinem eigenen Nest.
Victoria Carina  Frühwirth
02.06.2025, 16:48

Während viele Fußballbegeisterte fiebrig auf das Champions-League-Finale warteten, spielte sich in Lassee (Bezirk Gänserndorf, NÖ) ein ganz anderes Drama ab – in luftiger Höhe. Ein Turmfalke hatte sich in seinem Nest in etwa sieben Metern Höhe in einer Schnur verfangen. Der Vogel war völlig bewegungsunfähig und sichtlich verschreckt.

Flugunfähiger Vogel

Die Freiwillige Feuerwehr wurde kurz vor 21 Uhr alarmiert. Vor Ort bot sich ein heikler Anblick: Der Greifvogel hing fest, konnte sich aus eigener Kraft nicht befreien und war der Situation schutzlos ausgeliefert. Ohne Eingreifen wäre das Tier vermutlich verhungert oder abgestürzt.

Ein erfahrener Feuerwehrmann, der auch als Jäger tätig ist, übernahm den Einsatz. Mit ruhiger Hand und viel Fingerspitzengefühl stieg er über eine Leiter zur Baumkrone und dem Vogelnest hinauf.

Die Schnur, vermutlich Teil von menschlichem Müll oder Verpackungsmaterial, hatte sich um den Vogel gewickelt. Solche Materialien finden sich immer wieder in Nestern, da Vögel instinktiv alles Mögliche zum Nestbau verwenden – mit teils fatalen Folgen.

Vogel frei, Florianis fiebern für Fußball

Oben angekommen, befreite der Feuerwehrmann den Turmfalken vorsichtig aus seiner Misere. Das Tier blieb dabei unverletzt. Nach wenigen Augenblicken konnte der Vogel in die Freiheit entlassen werden. Die Einsatzkräfte kehrten rund 30 Minuten später pünktlich zum Anpfiff des Fußballspiels zurück zur Wache.

Der Vorfall ist kein Einzelfall. Immer häufiger werden Greifvögel, aber auch andere Wildtiere, Opfer von achtlos entsorgtem Müll. Besonders problematisch sind Schnüre, Netze und Plastikbänder, die in der Landwirtschaft oder im Gartenbau verwendet werden. Wenn solche Materialien in Nester geraten, können sie Jungvögel strangulieren oder verletzen.

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