Die Temperaturen in Zentral- und Südpakistan stiegen seit Mitte April auf 48 Grad Celsius und könnten den Prognosen zufolge bis Ende April weiter steigen – womöglich nahe dem kontinentalen April-Rekord von 49 Grad Celsius.
Nawabshah, eine Stadt im Süden Pakistans, erreichte die 49-Grad-Hitze erstmals im April 2018 und könnte den Wert am 30. April erneut erreichen. Das pakistanische Wetteramt prognostizierte bis April-Ende eine Hitzewelle und riet der Bevölkerung, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.
Eine vom Wetterhistoriker Maximiliano Herrera geführte Liste globaler Temperaturextreme bestätigt, dass die Temperatur in Nawabshah im April 2018 zumindest in ganz Asien den Rekord für einen April darstellt, so die "Washington Post".
Die sommerlichen Temperaturen, die die südasiatischen Länder jedes Jahr fürchten, sind heuer alarmierend früh eingetreten – nämlich bereits im April. Weite Teile Pakistans und Indiens leiden bereits unter Hitzewellen, die sich laut Wissenschaftlern bereits zum "neuen Normalzustand" entwickeln.
Die Temperaturen in der Region steigen normalerweise bis Mai und erreichen im Juni ihren Höhepunkt, bevor der Monsun für Erleichterung sorgt. Doch dieses Jahr kam die Hitze früh. "In Asien und auf dem indischen Subkontinent gab es einen schnellen Übergang von einem kurzen Frühlingsfenster zu sommerlicher Hitze", sagte GP Sharma vom indischen Wetterdienst Skymet.
Südasien, Heimat von 1,9 Milliarden Menschen, ist durch die menschengemachte Klima-Erwärmung besonders gefährdet. Viele Menschen leben in Gebieten, die extremer Hitze ausgesetzt sind. Ein großer Teil der Bevölkerung hat keinen Zugang zu Kühlung, medizinischer Versorgung oder Wasser.
Für die letzte April-Woche wurden weltweit in 21 Ländern Temperaturen von über 43 Grad vorhergesagt: Pakistan, Iran, Kuwait, Saudi-Arabien, Mauretanien, Indien, Irak, Katar, Sudan, Vereinigte Arabische Emirate, Oman, Südsudan, Bahrain, Mali, Senegal, Tschad, Äthiopien, Niger, Eritrea, Nigeria und Burkina Faso.