Jochen Mass (r.) mit Niki Lauda beim Grand Prix von Monte Carlo
Der ehemalige Formel-1-Pilot Jochen Mass ist tot. Der gebürtige Bayer verstarb am Sonntag in seiner französischen Wahlheimat im Alter von 78 Jahren, wie sein Management dem Sport-Informations-Dienst bestätigte.
Mass, der 1975 nach Abbruch den Großen Preis von Spanien gewann und Anfang der 1990er-Jahre in der Langstrecken-WM bei Mercedes Teamkollege und Förderer der aufstrebenden Michael Schumacher war, hatte im Februar einen Schlaganfall erlitten, an dessen Folgen er in Cannes verstarb.
Ingenieur packt über F1 aus: "Will ein Leben haben"
62/70
In Barcelona
Bei Testfahrt – Hamilton baut ersten Ferrari-Unfall
63/70
"Motor abwürgen"
Horner über Red-Bull-Debüt: "Sie warten nur auf Fehler"
64/70
Nach Verstappen-Eklat
Bei Fluchen droht Suspendierung und Punkteabzug
65/70
Wieder vereint
Hamilton-Überraschung! Comeback nach Ferrari-Start
66/70
"Eine neue Ära"
Ausnahmezustand bei Ferrari! Hamilton ist angekommen
67/70
"Verrückter Typ"
Klopp will Verstappen-Treffen: "Bester unter Bedrohung"
68/70
Neue Konkurrenz?
F1-Ikone warnt: "Da, um Verstappen zu ersetzen"
69/70
Folgt Fahrer-Rauswurf?
F1-Boss erhöht den Druck: "Dann wechsle ich ihn aus"
70/70
WM-Leader privat
Jugendliebe! Die geheimnisvolle Frau in der Piastri-Box
1/70
Diskussion mit Marko
Wütender Verstappen-Manager – das steckt dahinter
2/70
"Schwere Unfälle auf Tagesordnung"
Der Rennsport war Mass' Leben - dabei ergab sich die Karriere, die zu 105 Grand-Prix-Teilnahmen führte, eher zufällig. Als Jugendlicher habe er keine großen Ambitionen gehabt, sagte Mass einmal. "Ich fuhr gut Auto, schneller als alle meine Freunde, das wusste ich", erklärte er im Gespräch mit dem "SWR". Also probierte er es professionell und fand Gefallen.
Die Laufbahn begann 1968 im Tourenwagen, 1973 debütierte er in der Formel 1 - in Silverstone war nach einer Massenkarambolage in der ersten Runde Schluss. "Schwere Unfälle gehörten früher beinahe zur Tagesordnung", sagte Mass, und sie sollten für die einschneidenden Momente seiner Karriere sorgen.
Der einzige Formel-1-Sieg gelang ihm fast auf den Tag vor 50 Jahren, am 27. April 1975, auf dem gefährlichen Stadtkurs auf dem Montjuic in Barcelona, er wurde überschattet von einem Unfall, bei dem fünf Zuschauer und Streckenposten starben. Der in Führung liegende Rolf Stommelen war mit seinem Boliden von der Strecke abgekommen und in die Zuschauermenge geschleudert worden. Mass fuhr zu einem Sieg, den er nie als solchen begreifen wollte. Als zweiter Deutscher nach Wolfgang Graf Berghe von Trips stand er nun dennoch in der Liste der Formel-1-Gewinner.
Drei Jahre später überlebte Mass einen schweren Testunfall in Silverstone, erlitt zahlreiche Knochenbrüche und Verletzungen der Lunge. 1982 dann war er in den tragischen Unfall verwickelt, der Gilles Villeneuve im belgischen Zolder das Leben kostete. Beim GP von Belgien in Zolder wollte er dem Ferrari-Jungstar ausweichen, der Kanadier krachte in den March von Mass und überlebte den Crash nicht. "Furchtbar" und "schrecklich" seien die Erinnerungen an diesen Tag. Die Erinnerungen an diesen schrecklichen Unfall sollten Mass nie loslassen.
Und nur drei Monate später flog Mass in Frankreich von der Strecke, wurde aus seinem brennenden Boliden gerettet - und machte sich nun doch finale Gedanken über seine Formel-1-Karriere. "Da zeigt jemand auf dich, das geht nicht mehr lange gut", habe er gedacht.
Der leidenschaftliche Rennfahrer stieg um in den Sportwagen, gewann mit Manuel Reuter und Stanley Dickens 1989 in Le Mans. Später wurde er zum Mentor des jungen Schumacher und schrieb ein Buch über seine Liebe zum Motorsport. "Ich hätte mein Leben nicht anders leben können", sagte Mass, der in den Neunzigern jahrelang Co-Kommentator bei den Formel-1-Übertragungen bei RTL war und dem Motorsport immer verbunden blieb.
Die meistgelesene Story in "Sport" ist "". Ist dir etwas aufgefallen oder hast du Input für uns, dann schreib uns.