Coronavirus

5 weitere EU-Länder sperren nun Charge von AstraZeneca

Nach den jüngsten, mutmaßlichen Impfvorfällen rund um "AstraZeneca" und dem Impfstopp in Dänemark ziehen nun fünf EU-Länder auch teils die Notbremse.

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AstraZeneca bleibt umstritten.
AstraZeneca bleibt umstritten.
Picturedesk

Nach der temporären Totalsperre von "AstraZeneca" in Dänemark sperren jetzt laut "EMA" neben Österreich fünf weitere europäische Länder die Charge ABV 5300 des schwedisch-britischen Herstellers: nämlich Luxemburg, Griechenland sowie die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen.

Verwirrung um Anzahl der Fälle

Die betroffene Charge war in 17 Ländern verteilt worden und umfasst laut "EMA" rund eine Million Dosen. Weiters bestätigt die "EMA" 22 potenzielle Fälle von Blutgerinnungsstörungen nach einer "AstraZeneca"-Anwendung. Laut Christa Wirthumer-Hoche, der Leiterin der AGES-Medizinaufsicht, wurden bis Ende Februar 11,8 Millionen Dosen des AstraZeneca-Impfstoffs verimpft – Blutgerinnungsstörungen als Nebenwirkung wurden bis dato nicht identifiziert. Dies verlautbarte sie zumindest gestern noch.

Überhaupt herrscht jetzt Verwirrung um die mutmaßliche Anzahl der Blutgerinnungsstörungen: Denn aus gut informierten Kreisen heißt es, dass es europaweit knapp 300 Fälle waren (davon zehn Tote und sieben schwere Verläufe), die AGES sprach eben gestern noch von null Fällen, die darüberstehende "EMA" von 22 Fällen. Weiters betonte die "EMA", dass 22 Fälle bei drei Millionen Geimpften nicht sonderlich auffällig wären.

Vier Fälle in Österreich

"300 bei 3 Millionen ist aber sehr wohl auffällig! Bei den knapp 300 Fällen waren eventuell einige Doppelmeldungen dabei, aber von knapp 300 auf 22 - das geht sich nie aus. Da werden offenbar einfach mutmaßliche Fälle unter den Tisch gekehrt. Was mich so stört, ist diese Intransparenz", so ein Behörden-Insider.

Wie berichtet war eine Krankenschwester (49) nach einer Impfung im Wiener AKH gestorben, eine Zwettler Kollegin (34) musste mit einer angehenden Lungenembolie ins Spital. Eine Grazer Krankenschwester (51) lag mit einer Lungenembolie über zwei Wochen im Spital, eine 60-Jährige erlitt in Vorarlberg nur vier Tage nach einer "AstraZeneca"-Impfung einen Schlaganfall.

Ob tatsächlich ein Zusammenhang besteht, ist noch nicht klar. Dänemark war neben Österreich übrigens eines der treibenden Länder bei der Beschaffung von "AstraZeneca"-Dosen, sperrte nun als erstes Land überhaupt die Impfung mit "AstraZeneca".