Die Zahl ist enorm hoch: Jede Woche entsteht in Oberösterreich durch Betrügereien mit vermeintlich lukrativen Anlagen ein Schaden von 500.000 Euro. Mit angeblich hohen Gewinnen durch Kryptowährungen und Fonds wird den nichtsahnenden Opfern der Mund wässrig gemacht. Ihr überwiesenes Geld sehen sie freilich nie wieder.
Diese leidige Erfahrung musste auch ein Pensionist machen: Ihm wurde ein tolles Geschäft in Aussicht gestellt. Zunächst tätigte der Mann aus dem Bezirk Linz-Land kleine Einzahlungen. Dann lockten ihm die Gauner mehr als 100.000 Euro heraus.
Glück im Unglück: Mithilfe der Hausbank kam er zumindest wieder an einen Teil seines Ersparten. Experte Gerald Sakoparning warnt aber: "Die Wahrscheinlichkeit, diese Gelder zu stoppen, ist sehr gering", so der Leiter der Betrugsabteilung beim Landeskriminalamt zum ORF. Der Grund: Die Geschädigten würden häufig nicht sofort am ersten Tag Anzeige erstatten.
Sakoparnig berichtet auch von einem Trick der Ganoven: Sie werben mit Künstlicher Intelligenz. Die Behauptung: Diese investiere das Geld automatisch und vermehre es. In gefälschten Kommentarspalten loben vermeintliche Kunden ihre hohen Gewinne.
„Es wird geworben in Sozialen Medien, die wir alle kennen.“Gerald SakoparnigLandeskriminalamt OÖ
Die Wahrscheinlichkeit, selbst schon einmal auf ein derartiges Fake-Inserat gestoßen zu sein, sei groß: "Es wird geworben in Sozialen Medien, die wir alle kennen - aber traurigerweise auch in den Online-Auftritten von seriösen österreichischen Tageszeitungen", so der Ermittler.