650 € – Fake-Impfpässe auch an FPÖ-Politiker verkauft

Der Angeklagte mit seinem Anwalt Philipp Wolm am Meidlinger Bezirksgericht.
Der Angeklagte mit seinem Anwalt Philipp Wolm am Meidlinger Bezirksgericht.Denise Auer
Wegen Betrug mit gefälschten Corona-Impfpässen muss sich ein 22-Jähriger in Wien vor Gericht verantworten. Er soll im großen Stil gehandelt haben. 

Der Fall wurde am Mittwoch am Bezirksgericht in Wien-Meidling verhandelt. Der Angeklagte soll zwischen September 2021 und Jänner 2022 falsche Covid-19-Impfpässe hergestellt und verkauft haben. Vorgeworfen werden ihm Fälschung eines Beweismittels und Urkundenfälschung. Die Anklage umfasst rund 100 Abnehmer, darunter auch ein ehemaliger Spitzenpolitiker der FPÖ.

Gefälschte Impfpässe um bis zu 650 Euro verkauft

Der 22-Jährige (vertreten von Philipp Wolm) war beim Arbeitersamariter Bund Österreich angestellt und arbeitete an der Impfstraße im Austria Center Vienna in der Wiener Donaustadt. Dort soll er Stempel des Wiener Gesundheitsdienstes und des ACV in leere Impfpässe geklebt haben. Die angeblichen Impfungen vermerkte er auch elektronisch. 

Verkauft hatte er die Impfpässe um 550 bis 650 Euro pro Stück. Der Angeklagte ist schon wegen Betrugs vorbestraft, landete wegen den falschen Impfpässen sogar bereits in U-Haft. Seit er dort entlassen wurde, ist er ohne Beschäftigung.

56-Jährige soll Abnehmer für Impfpässe vermittelt haben

Mit angeklagt ist auch eine Frau (56). Ihr wird vorgeworfen, dass sie dem 22-Jährigen die Abnehmer vermittelt und Treffen mit diesen arrangiert habe. Außerdem habe sie in einigen Fällen sogar selbst das Geld entgegengenommen und ihrem "Kollegen" weitergegeben.

Der Wiener wurde wegen Urkundenfälschung zu acht Monaten bedingter Haft verurteilt, das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Mitangeklagte bekam eine Diversion, muss nun gemeinnützige Arbeit leisten. 

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