Mit einer weißen Mitra auf dem Kopf und rotem Messgewand am Körper wird Papst Franziskus zu Grabe getragen. Ein schlichtes Gewand, das gleichzeitig mit Golddetails auffällt. "Edle Einfachheit", so beschreibt Modedesigner Filippo Sorcinelli den Stil, den er dem Pontifex seit seinem Amtsantritt im Jahr 2013 auf den Leib schneiderte.
Der 49-jährige Italiener mit dem tätowierten Körper steht seit 2008 im Dienste des Vatikans und schuf bereits für Papst Benedikt XVI. zahlreiche Gewänder.
Als Inspirationsquelle dienen dem Modeschöpfer sakrale Kunst und Symbole, vor allem aus dem Mittelalter. Jede einzelne geistliche Robe von Sorcinelli wird in reiner Handarbeit hergestellt und bestickt. Ein Schaffensprozess, der mehrere Monate dauert. Zum Einsatz kommt feinste Seide, Brokat oder Wolle. Geschmückt wird das Gewand mit Goldverzierungen und Edelsteinen.
Das hat natürlich seinen Preis: Die schlichteren Modelle des Atelier LAVS starten bei etwa 1.000 Euro. Die meisten Stücke sind jedoch deutlich teurer. Je nachdem, mit welchen Verzierungen das Gewand geschmückt ist und aus welchem Material es gefertigt wurde, könne es auch schonmal bis zu 8.000 Euro kosten.
So christlich Filippo Sorcinellis Arbeit ist, so unchristlich zeigt er sich jedoch privat –beziehungsweise auf seinen Social-Media-Kanälen. Dort sieht man den bärtigen Italiener des Öfteren nackt. Ein Widerspruch zu seinem Job im Vatikan?
"In meiner Funktion als Schneider des Papstes ist es zwar fundamental wichtig, gläubig zu sein, ich muss aber auch meine Kreativität ausleben können", erklärte Sorcinelli vor einiger Zeit in einem Interview mit der Deutschen Presseagentur. Schon Michelangelo habe eine gute Balance zwischen der Arbeit für die Kirche und seiner Kreativität gefunden.