Studie

Abnehmspritze – worauf dir danach der Gusto vergeht

Ein großer Teil der Anwender von Abnehmspritzen geben an, nach oder während der Therapie weniger von bestimmten Lebensmitteln zu konsumieren.
Heute Life
09.04.2025, 21:14
Loading...
Angemeldet alsMein Profil
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden

Eine kürzlich von der Arkansas Agricultural Experiment Station durchgeführte Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die neuen Medikamente zur Gewichtsreduktion wie Mounjaro, Ozempic und Wegovy – bekannt als Glucagon-ähnliche Peptid-1-Agonisten oder GLP-1 – zu neuen Konsummustern bei den Anwendern führen.

"Wir beobachten bereits einen Wandel in der Vermarktungspraxis von Lebensmittelunternehmen", sagt einer der Studienautoren Brandon McFadden. "Bei Herstellern abgepackter Lebensmittel sanken die Aktienkurse, während die Aktienkurse der Pharmaunternehmen, die diese Medikamente herstellen, stiegen."
Ein Beispiel: Kurz nachdem McFadden seine Forschungsergebnisse einem internationalen Publikum präsentiert hatte, brachte ein großer Hersteller abgepackter Lebensmittel einen "Meal-in-One"-Riegel auf den Markt, der speziell für GLP-1-Anwender vermarktet wurde.

GLP-1 wurde zur Blutzuckerregulierung bei Diabetespatienten entwickelt und zügelt den Appetit, indem es das natürliche Hormon GLP-1 im Dickdarm nachahmt und die Insulinausschüttung aus der Bauchspeicheldrüse als Reaktion auf Essen oder Trinken simuliert. Das Ergebnis ist ein deutlicher Gewichtsverlust.

GLP-1 sind zur Gewichtsabnahme bei Erwachsenen zugelassen, die einen Body-Mass-Index von 30 oder höher haben, sowie bei übergewichtigen Erwachsenen mit einem Body-Mass-Index von 27 oder höher, die mindestens eine gewichtsbedingte Erkrankung wie Bluthochdruck, hohen Cholesterinspiegel und Typ-2-Diabetes haben.
Die aktuell zugelassenen Präparate sind Saxenda, Wegovy, Ozempic, Zepbound und Monjaro.

Während frühere Studien zum Verbraucherverhalten gezeigt hätten, dass GLP-1 zu einer geringeren Präferenz für fettreiche Nahrungsmittel führe und den Gewichtsverlust begünstige, gebe es nur begrenzte Informationen darüber, wie es die Nahrungsmittelpräferenzen und das Konsumverhalten in verschiedenen Nahrungsmittelkategorien beeinflusse.

Die Studie umfasste eine Umfrage mit 1.955 verwertbaren Beobachtungen, darunter 495 Personen, die derzeit GLP-1 einnahmen, 468, die zuvor eines eingenommen hatten, 492 Personen, die die Einnahme eines GLP-1 planten, und 500 Personen, die weder ein GLP-1 einnahmen noch die Einnahme eines GLP-1 planten.

Was Anwender weniger und (nicht) mehr konsumieren

Derzeitige und ehemalige GLP-1-Anwender gaben an, weniger verarbeitete Lebensmittel, weniger Limonaden, Weißmehlprodukte, Rindfleisch, stärkehaltiges Gemüse, Schweinefleisch, Alkohol, Fruchtsäfte und Kuhmilch zu konsumieren. Das Verlangen danach wäre aber nach wie vor da.

Bei Huhn, Kaffee, Fisch und Meeresfrüchten, Nüssen, Eiern, Fleisch auf pflanzlicher Basis, Vollkornprodukten und pflanzlicher Milch war ein vergleichsweise relativ geringer Rückgang zu verzeichnen und lag zwischen 10 und 25 Prozent der Befragten.
Lediglich bei Obst, Blattgemüse und Wasser war insgesamt ein Anstieg des Konsums zu verzeichnen.

Herausforderung für Lebensmittelindustrie

"Unsere Studie zeigt, dass die Einführung von GLP-1-Agonisten sowohl die Menge als auch die Art der verzehrten Lebensmittel verändert. Diese Ergebnisse haben wichtige Auswirkungen auf die Lebensmittelindustrie. Wenn die Einführung von GLP-1-Agonisten weiter zunimmt, werden Lebensmittelunternehmen vor Herausforderungen gestellt, da die Nachfrage nach verarbeiteten Lebensmitteln sinkt. Gleichzeitig ergeben sich Chancen, da die Nachfrage nach Obst und Gemüse steigt."

{title && {title} } red, {title && {title} } 09.04.2025, 21:14