Thema Denkmalschutz

Abriss des Happel-Ovals? Kampf um Nationalstadion

Während das Nationalteam um die WM kämpft, stellt sich weiterhin eine Frage: Bleibt das Happel-Stadion – oder macht eine Multifunktionsarena Sinn?
Sport Heute
09.11.2025, 09:54
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Während Ralf Rangnick am Platz mit dem ÖFB-Team um die erste WM-Teilnahme nach 28 Jahren kämpft, arbeitet der Teamchef auch hinter den Kulissen daran, eines seiner Herzensprojekte auf den Weg zu bringen: eine Multifunktionsarena in Wien.

Der Deutsche denkt dabei längst über seine Teamchef-Ära hinaus, will dem österreichischen Fußball etwas geben, das über seine Zeit hinaus währt. Das Problem an der Sache: Im besten Falle soll die neue Arena dort entstehen, wo der ÖFB Bosnien am (18.11.) zum großen WM-Quali-Showdown erwartet – im Ernst-Happel-Stadion.

Das trifft auf Politik- und Funktionärsebene auf starken Gegenwind – und ein scheinbar unüberwindbares Problem: Denkmalschutz. "Das Happel-Stadion ist ein Denkmal der Architektur-, Sport- und Kulturgeschichte, dessen Bedeutung weit über Wien hinausreicht, und damit ein bedeutendes Zeugnis österreichischer Bau- und Zeitgeschichte", heißt es aus dem Bundesdenkmalamt.

Wie Anwalt Peter Sander von NHP Rechtsanwälte jetzt aber der "Krone" verriet, gibt es "keinen Bescheid zum Happel-Stadion, der es unter Denkmalschutz stellt". Lediglich eine Verordnung der "generellen Unterschutzstellung" – eine fachliche Beurteilung stünde bis heute aus, so der auf Bau- und Immobilienrechte spezialisierte Anwalt.

Im Klartext: Inwieweit das Happel-Oval tatsächlich geschützt wird, wurde seit Anfang des Jahrtausends lediglich vermutet, eine faktische Sicherheit gab es aber nie. Und das bedeutet, dass, mit dem entsprechenden politischem Engagement und erheblichem Budget wohl einige Szenarien möglich wären.

Video: Muss das Nationalstadion in Wien stehen?

Will man tatsächlich die neue Arena in die Wege bringen, gibt es für Wien zwei Optionen: Entweder wird das Happel-Stadion offiziell aus dem Denkmalschutz entlassen – dann wäre sogar ein Abriss möglich. Oder es bleibt, wie es ist, und jede bauliche Änderung braucht grünes Licht vom Denkmalamt. Jurist Peter Sander sieht dabei den Erhaltungszustand als entscheidendes Argument – eine neue Arena könnte da wirtschaftlich klar im Vorteil sein.

Allerdings dürfte das Thema auch in der Zukunft stark umkämpft sein. Sportstadtrat Peter Hacker zeigte sich bereits in der Vergangenheit defensiv: "Es gibt Träume und Wünsche – dafür habe ich schon mehrmals Verständnis gezeigt. Aber es gibt aktuell kein Projekt, das darüber hinausgeht."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 09.11.2025, 13:23, 09.11.2025, 09:54
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