Angebliche "Besitzstörungen"

Abzocke in Wien – nächstes Auto filmt auf Parkplatz

In Wien-Floridsdorf kontrolliert ein Grundbesitzer mit Kameras mehrere Zufahrten. Kurios: Alle Fahrzeuge auf dem Platz sind Überwachungszentralen.
Robert Cajic
31.08.2024, 19:40
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Schon seit Jahren werden ahnungslose Autofahrer, Kraftfahrbehörden sowie die Datenschutzbehörde durch fiese Maschen an der Nase herumgeführt – für eine vermeintliche Besitzstörung werden mehrere hunderte Euro von Autofahrern verlangt. In der Donaufelder Straße 91 im 21. Wiener Bezirk nimmt die Abzock-Masche jedoch schon lächerliche Züge an.

Autos ohne Taferl, dafür mit Dashcams

Auf dem riesigen Privatparkplatz mit Platz für dutzende Pkws stehen lediglich zwei Fahrzeuge. Kurios: Beide Autos stehen dort ohne Kennzeichen, dafür haben sie Kameras installiert.

Bislang filmte nur ein Auto die Zufahrten – das hat sich nun geändert.
Leserreporter

Doch was filmen die Dashcams in den Fahrzeugen? Die Antwort ist einfach: Einerseits filmt eine Cam in einem dunkelgrauen Citroën die Einfahrt in den Parkplatz. Ein hellgrauer Renault – ebenso ohne Taferl – steht samt Kamera auf einer Fensterscheibe bei den Rücksitzen unmittelbar vor der Zufahrt eines anliegenden Wohnkomplexes. Die Zufahrt wird regelmäßig von Zustelldiensten und der Post genutzt.

Jetzt Leserreporter werden.

Für jedes Foto in "Heute" oder jedes Video auf "Heute.at" gibt es 50 Euro.So geht's

Zufahrt zu weit weg – zweites Auto filmt alles

Wie "Heute" bereits berichtete, gab es bislang nur den grauen Citroën, der mit zwei Cams gleich beide Zugangsmöglichkeiten filmte. Die Distanz zu dem Eingangstor schien den Abzockern jedoch zu weit gewesen zu sein.

Deshalb brachten sie nun einen zweiten Wagen ins Rennen. Eine Kamera in dem Fahrzeug filmt inzwischen jedes Auto, das die Zufahrt zu den Wohngebäuden nutzt. Ein Leserreporter-Video zeigt jetzt auch das zweite Dashcam-Auto:

Video: Dashcams in zwei Autos überwachen Zufahrten

Niemand ist vor fieser Abzocke sicher

Wozu dienen die Aufnahmen aus den Dashcams? Mit den Kennzeichen der gefilmten Pkws können bei den Kraftfahrbehörden Lenkerdaten erhoben werden. Den Autobesitzern wird dann per Post eine Klage angedroht, wenn sie nicht Geldsummen im mittleren dreistelligen Eurobetrag an das Unternehmen zahlen, das den Parkplatz verwaltet.

Angelastet wird den Lenkern die angeblich rechtswidrige Einfahrt in den Privatgrund. Noch fieser: Manchen wird auch das Halten auf öffentlichem Grund – vor dem Grundstück – vorgeworfen. Hintergrund: Dies behindere die Ein- oder Ausfahrt.

Parkplatz-Abzockfallen in und um Wien

1010, Wiesinger Straße/Stubenring

1020, Große Sperrlgasse 17

1040, Schelleingasse 17

1100, Quellenstraße 92

1140, Lützowgasse 14a

1160, Hasnerstraße 128

1210, Prager Straße 94-98

1210, Donaufelder Straße 91

1220, Franz-Eduard-Matras-Gasse 8

1220, Walter-Zeman-Gasse

1220, Breitenleer Straße

Vösendorf, Am Teich

Schräg, skurril, humorvoll, täglich neu! Das sind die lustigsten Leserfotos.

Ahnungslose Autofahrer zahlen oft panisch ein, wobei ÖAMTC-Jurist gegenüber "Heute" bereits erklärte, dass beispielsweise das Halten vor einer Einfahrt "sogar gestattet ist, wenn der Lenker im Fahrzeug verbleibt" – mehr dazu hier.

{title && {title} } rca, {title && {title} } 31.08.2024, 19:40
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