Klimaschutz

AKW Saporischschja – IAEA warnt vor hohem Risiko

Die Internationale Atomenergiebehörde warnt wegen dem von Russland geführten Krieg gegen die Ukraine vor Sicherheitsproblemen im AKW Saporischschja.

Lydia Matzka-Saboi
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Der Ukraine-Krieg und die Bedrohungen durch einen Atomunfall: Saporischschja ist weiterhin sehr gefährlich.
Der Ukraine-Krieg und die Bedrohungen durch einen Atomunfall: Saporischschja ist weiterhin sehr gefährlich.
IMAGO/SNA

Die andauernde russische Besetzung des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja wird der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zufolge zunehmend zum Sicherheitsproblem.

Das ukrainische Management und die lokalen AKW-Mitarbeiter seien extremem Stress und schwierigen Arbeitsbedingungen ausgesetzt. "Jeden Tag, an dem das so weitergeht, steigt das Risiko für einen Unfall oder eine Verletzung der Sicherheit", sagte IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi am Dienstag bei einem Vortrag an der australischen Nationaluniversität in Canberra, berichteten Nachrichtenagenturen.

Saporischschja in russischer Hand

Das AKW in der südlichen Ukraine ist das größte Atomkraftwerk Europas. Die Anlage steht seit rund vier Monaten unter Kontrolle des russischen Militärs. Die Datenverbindung zwischen der IAEA in Wien und Saporischschja, die zur Überwachung des Nuklearmaterials dient, wurde während der Besetzung immer wieder unterbrochen. IAEA-Chef Rafael Grossi forderte daher erneut Zugang für ein IAEA-Team zu dem Kraftwerk.

Im Zuge der Invasion in die Ukraine hatten russische Einheiten auch die Sperrzone um den Unfallreaktor Tschernobyl eingenommen. Sie zogen jedoch Ende März wieder ab.