Fußball-Zukunft unklar

Alko-Fahrt mit 2,3 Promille – Skandal-Akte Hinteregger

Ex-ÖFB-Star Martin Hinteregger wurde mit 2,3 Promille Blutalkohol am Steuer erwischt. Seine größten Skandale und wie die offene Zukunft.
Sport Heute
01.07.2025, 12:10
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Martin Hinteregger wurde Anfang Juni von der Polizei in Kärnten mit satten 2,3 Promille am Steuer erwischt. Der 32-Jährige saß betrunken hinter dem Lenkrad, verweigerte den Alkomat-Test und musste seinen Führerschein an Ort und Stelle abgeben, schreibt die "Kleine Zeitung" aktuell. Ihm drohen nun bis zu 5.900 Euro Strafe und ein halbes Jahr Führerschein-Entzug. Öffentlich schweigt der Ex-Teamspieler – der Imageschaden spricht jedoch für sich.

Der Skandal kommt zur Unzeit: Gerade erst hatte sich Hinteregger nach seinem frühen Rücktritt im Sommer 2022 überraschend zurückgemeldet – mit beachtlichen Leistungen im Frühjahr für Austria Klagenfurt. Nach dem Bundesliga-Abstieg ist sein Vertrag ausgelaufen. Doch mit der Alko-Fahrt steht der impulsive Verteidiger wohl am Abstellgleis.

Martin Hinteregger war nie ein Fußballer wie jeder andere – bodenständig, kantig, direkt. Doch genau diese Authentizität, für die er von vielen Fans gefeiert wurde und wird, brachte ihm auch immer wieder Probleme. Die jüngste Alko-Fahrt mit 2,3 Promille ist nur der neueste Eintrag in einer langen Liste von Eskapaden.

Der Faustschlag von Sirnitz

Zurück in der fußballerischen Provinz machte Hinteregger als Spielertrainer von Sirnitz erneut negativ von sich reden. Im Herbst 2024 verlor er die Nerven und versetzte einem gegnerischen Zuschauer einen Schubser, nachdem dieser ihn wiederholt beschimpft hatte. Der Zwischenfall endete mit einer Anzeige wegen Körperverletzung – Hinteregger kam um einen Prozess herum, musste im Rahmen einer Diversion jedoch 5.500 Euro zahlen.

Nähe zu Rechtspopulist

Im Sommer 2022 sorgte ein Fan-Turnier in seinem Heimatort Sirnitz für bundesweite Schlagzeilen. Der Grund: sein geschäftlicher Kontakt zum als rechtsextrem eingestuften FPÖ-Politiker Heinrich Sickl. Hinteregger beteuerte, nicht gewusst zu haben, dass Sickl der rechtsextremen Szene zugerechnet wird. Der Imageschaden war trotzdem enorm – wenige Wochen später zog der damalige Eintracht-Frankfurt-Star überraschend die Reißleine und trat mit nur 29 Jahren aus dem Profifußball zurück.

ÖFB-Kader-Rauswurf wegen Geburtstagsfeier

Auch im Nationalteam sorgte Hinteregger für Negativ-Schlagzeilen: Im September 2021 wurde er kurz vor dem EM-Quali-Spiel gegen Polen aus dem Kader gestrichen – heimlich, ohne offizielle Begründung. Erst später kam ans Licht, dass der damalige Frankfurt-Legionär im Teamcamp den Zapfenstreich um Stunden überzogen hatte. Der Grund: eine ausgelassene Geburtstagsfeier. Hinteregger räumte den Vorfall ein, sprach von einem "ungünstigen Zeitpunkt" und beteuerte, seine Lehren daraus gezogen zu haben. Teamchef Franco Foda reagierte konsequent, suspendierte den Abwehrspieler – doch das Bild vom disziplinlosen Profi verfestigte sich weiter.

Öffentliche Trainer-Kritik und Suspendierung beim FC Augsburg

Im Januar 2019 sorgte Hinteregger für Aufsehen, als er nach einer Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach seinen Trainer Manuel Baum öffentlich kritisierte: "Ich kann nichts Positives über ihn sagen und werde auch nichts Negatives sagen." Diese Aussage führte zu einer drastischen Geldstrafe und seiner Suspendierung vom Mannschaftstraining. Kurz darauf wurde er vom FC Augsburg freigestellt und wechselte zu Eintracht Frankfurt.

Alkoholexzesse während des Trainingslagers in Tirol

Im Juli 2019 wurde ein Video veröffentlicht, das Hinteregger stark alkoholisiert auf einem Volksfest in Tirol zeigt. Der Vorfall ereignete sich während eines Trainingslagers des FC Augsburg. Hinteregger fehlte daraufhin beim Abschlusstraining und dem offiziellen Mannschaftsfoto.

Exzessiver Alkoholkonsum und Depressionen

In seiner Autobiografie "Innensicht" und in Interviews sprach Hinteregger offen über seine Alkoholprobleme während seiner Karriere. Er gab zu, regelmäßig Alkohol konsumiert zu haben, um mit dem Druck und seinen Depressionen umzugehen. Besonders während seiner Zeit bei Eintracht Frankfurt habe er oft getrunken, um Sorgen zu vergessen.

Beinahe-Spielsucht während der Zeit bei Red Bull Salzburg

Hinteregger berichtete, dass er während seiner Zeit bei Red Bull Salzburg kurz davor stand, spielsüchtig zu werden. Er besuchte bis zu dreimal pro Woche Casinos und entwickelte Strategien, um zu gewinnen. Schließlich zog er sich zurück, um der Sucht zu entkommen.

2. Karriere-Aus? So wirkt sich der Skandal auf Hintereggers Fußball-Zukunft aus

Die sportliche Rückkehr von Martin Hinteregger ins Rampenlicht war im Frühjahr vielbeachtet: Nach zwei Jahren Fußball-Abstinenz heuerte er bei Austria Klagenfurt an. Auf dem Platz wusste der Innenverteidiger zu überzeugen, war sofort wieder Leistungsträger.

Obwohl Klagenfurt aus der Bundesliga abgestiegen ist und Hintereggers Vertrag ausgelaufen ist, galt eine Verlängerung zuletzt als Option. Auch andere Bundesligisten sollen sein Comeback verfolgt und ihn als potenziellen Neuzugang auf dem Zettel gehabt haben. Seine Spielweise – kompromisslos, erfahren, emotional – hätte mehreren Teams gut zu Gesicht gestanden. Doch mit dem Alkohol-Skandal steht seine Fußball-Zukunft erneut auf der Kippe.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 01.07.2025, 12:41, 01.07.2025, 12:10
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