Die heimischen Berge und Almen erleben aktuell einen Besucheransturm. Bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen zieht es tausende Wanderer – ob allein, in Gruppen oder mit Vierbeinern – in die Natur. Doch mit dem Anstieg der Gäste steigt auch das Risiko von Zwischenfällen mit Weidevieh.
So kam es Mitte Juli im Bezirk Liezen (Steiermark) zu einem dramatischen Vorfall: Eine Frau war gemeinsam mit ihrem Hund auf einem Forstweg unterwegs, als sie plötzlich von einer Kuhherde angegriffen wurde. Die Wanderin erlitt Verletzungen und musste medizinisch versorgt werden.
Solche Zusammenstöße sind leider keine Seltenheit. Immer wieder kommt es vor, dass Weidetiere Hunde als Bedrohung wahrnehmen – und entsprechend aggressiv reagieren. Besonders jetzt, wo auch in Teilen Deutschlands die Sommerferien begonnen haben, ist mit noch mehr Ausflüglern auf Österreichs Almen zu rechnen.
Appell an Wanderer: Wer mit Hund unterwegs ist, sollte diesen an der Leine führen und Weidevieh mit gebührendem Abstand passieren. Denn der Schutzinstinkt von Mutterkühen ist nicht zu unterschätzen – mitunter kann ein vermeintlich harmloser Spaziergang lebensgefährlich enden.
"Almen sind nicht nur wertvolle und schöne Kulturlandschaften, sondern auch bewirtschaftete Arbeitsräume. Rund 8.000 Almen und Weiden in Österreich werden von Landwirtinnen und Landwirten mit großem Einsatz bewirtschaftet", erklärt Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig in einer Aussendung. Gerade deshalb sei ein umsichtiges Verhalten gefragt, um das Miteinander von Nutztieren, Bauern und Erholungssuchenden zu gewährleisten.
Auch Tourismus-Staatssekretärin Elisabeth Zehetner unterstreicht die zentrale Rolle der Almen für den Sommertourismus und die Bedeutung eines respektvollen Miteinanders am Berg: "Unsere Almen stehen für alles, was den Sommertourismus in Österreich ausmacht: Natur, Erholung, Ursprünglichkeit. Aber: Almen sind kein Streichelzoo. Sie sind ein Ort, wo Landwirtschaft und Tourismus in Einklang wirken müssen", so Zehetner. "Gerade jetzt, wo viele Menschen ihre Ferien in den Bergen verbringen, ist es wichtig, Bewusstsein für ein sicheres Miteinander auf Almen zu schaffen."