Die Zahl der Arbeitslosen ist im Juli erneut gestiegen: Insgesamt waren 359.374 Personen entweder beim AMS arbeitslos gemeldet oder befanden sich in einer Schulungsmaßnahme. Das gab das Sozialministerium am Freitag bekannt.
Im Vergleich zum Juli des Vorjahres bedeutet das einen Zuwachs von 17.605 Personen – ein Plus von 5,2 Prozent. Auch die Arbeitslosenquote legte zu und liegt nun bei 6,7 Prozent, was einem Anstieg um 0,3 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Kritik daran hagelt es nun ausgerechnet von Vizekanzler und SPÖ-Chef Andreas Babler – obwohl seine Partei mit Korinna Schumann das zuständige Arbeitsministerium besetzt. "Wir sehen, wie viel noch zu tun ist. Das kann man sich nicht schönreden", schreibt der rote Parteichef am Freitag in einem Posting auf Facebook.
Aus seiner Sicht sei klar: Es brauche entschlossene Maßnahmen, um mehr Menschen in Beschäftigung zu bringen. Mit der Aktion "55plus" sollen rasch Verbesserungen für Langzeitarbeitslose erzielt werden. Auch die Unternehmen seien in der Pflicht, ihren Beitrag zu leisten, heißt es weiter. Gleichzeitig wird eine Debatte über ein höheres Pensionsantrittsalter scharf zurückgewiesen. Wer so etwas fordere, ignoriere laut Babler die Realität am Arbeitsmarkt.
Das Posting des SPÖ-Chefs sorgt allen voran bei der FPÖ für Unverständnis. "Nicht nur Babler, auch seine SPÖ-Arbeitsministerin tragen die Verantwortung für dieses Arbeitsmarkt-Desaster", schießt Wiens FPÖ-Klubchef Maximilian Krauss auf X. Der 5-Jahres-Negativ-Rekord bei den Arbeitslosenzahlen sei die Bilanz der SPÖ. "So darf es in Österreich nicht weitergehen", so der Freiheitliche abschließend.