Das Ehepaar Veronika und Sebastian Bohrn Mena geht mit voller Härte gegen Hasskommentare, Drohungen und Gewaltaufrufe vor, die seit Jahren auf öffentlichen Facebook-Seiten von FPÖ-Politikern kursieren. Wie berichtet, haben sie nun Anzeigen gegen zahlreiche FPÖ-Politiker eingebracht, weil diese die Kommentarsektion ihrer Beiträge nicht moderiert haben.
Konkret betroffen sind: FPÖ-Obmann Mario Kunasek, FPÖ-Sicherheitssprecher und Nationalratsabgeordneter Gernot Darmann, Wiener FPÖ-Chef und Stadtrat Dominik Nepp, Klubobmann der FPÖ-Wien Maximilian Krauss und der Tiroler FPÖ-Landtagsabgeordnete Patrick Haslwanter.
Erste Wirkung zeigte die Klage bereits bei Tiroler FPÖ-Landtagsabgeordneten Patrick Haslwanter: Er musste zahlreiche Hasskommentare löschen und das gerichtliche Urteil auf seiner Facebook-Seite veröffentlichen. Bei den übrigen betroffenen FPÖ-Politikern soll die Veröffentlichung in den kommenden Tagen folgen.
Nach Bekanntwerden der Klagen reagierte Wiener FPÖ-Chef und Stadtrat Dominik Nepp mit einem knappen Kommentar auf X: ""Pleite oder stummer Schrei nach Liebe? Bemitleidenswert"
Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: "Nun passiert genau das, was ich erwartet habe: Nachdem wir 16 FPÖ-Politiker, Abgeordnete und Funktionäre wegen der letztklassigen Hasskommentare auf ihren Facebook-Seiten geklagt haben, unterstellen sie uns jetzt Geldgier und machen uns erst recht zu Zielscheibe, schreibt Veronika Bohrn Mena auf X.
Doch das Ehepaar geht nicht nur gegen die Politiker juristisch vor. Wie "Heute" erfuhr, wurden bereits über 1.000 Personen ausgeforscht, die Hasskommentare verfasst oder geliked haben. Auch sie sollen rechtlich zur Verantwortung gezogen werden.
Derzeit verschickt das Ehepaar hunderte Schreiben und bringt jeden Fall direkt vor Gericht, um klare Unterlassungen zu erwirken. In besonders schweren Fällen, etwa bei Morddrohungen, kann das sogar zu einer Vorstrafe führen.