Königlicher Kuschelkurs!
Eigentlich schien das Tischtuch bereits zerschnitten. Doch jetzt macht sich Xabi Alonso daran, die Verbindung zu Superstar Vinicius Junior wieder aufzubauen. Nach dem Eklat des Flügelspielers im Clasico wartete die ganze Fußballwelt eigentlich auf eine Strafe für den Brasilianer. Dem ist aber nicht so. Alonso sah von einer Bestrafung ab – wohl auch, weil sich der Real-Star beim Rapport reumütig zeigte.
Eine Strafe? Wird es nicht geben. "Nein", so Alonso klar und deutlich. Das Thema sei für ihn „erledigt”, versucht der 43-Jährige zu beschwichtigen, auch wenn spanische Medien weiterhin von einem „irreparabel zerstörten Verhältnis” sprechen und ein Abgang von Vinicius zum Saisonende im Raum steht. Trotz der offenen Respektlosigkeit gibt es für Vinicius keine disziplinarischen Maßnahmen. Der Kuschelkurs des Trainers zeigt: Er setzt weiterhin auf seinen Star und versucht die Wogen zu glätten.
Der Spanier schilderte von einem klärenden Gespräch am Mittwoch: "Er sprach aufrichtig, das war sehr gut. Es war eine sehr wertvolle, sehr positive Erklärung. Er zeigte seine Ehrlichkeit, sprach mit dem Herzen. Das Wichtigste war, was er gesagt hat, damit war ich sehr zufrieden."
Hinter den Kulissen dürfte die Situation allerdings wesentlich angespannter sein, als es Alonso durchblicken lässt. Spanische Medien berichten von einem tiefen Riss im Verhältnis zwischen Trainer und Spieler. Der Brasilianer soll sich intern über mangelnde Kommunikation beklagt haben und sieht sich durch Alonsos autoritären Stil bevormundet.
Zuletzt berichtete "The Athletic" von einer Opposition gegen Alonso innerhalb der Mannschaft. Der Vorwurf: Der Trainer sehe sich selbst als "Pep Guardiola" und treffe Entscheidungen über die Köpfe der Spieler hinweg. Außerdem stoße der strenge Führungsstil des 43-Jährigen seinen Spielern sauer auf.