Vor gut drei Monaten hatte der 25-jährige Schütze Rickard A. in der schwedischen Stadt Örebro zehn Menschen getötet und sechs weitere verletzt. Danach hatte er Suizid begangen. Es war der schlimmste Schusswaffenangriff in der Geschichte Schwedens.
Nun haben die Ermittler nähere Informationen zum mutmaßlichen Motiv des Täters veröffentlicht. Er sei wegen finanzieller und psychischer Probleme von Todessehnsucht getrieben gewesen, teilte die Polizei am Freitag mit. Für ideologische oder politische Motive gebe es keine Anzeichen.
Der Schütze habe eine "immer größere Frustration und Hoffnungslosigkeit" empfunden, die bei ihm zu dem Wunsch geführt hätten, sich das Leben zu nehmen, sagte der zuständige Polizeibeamte Henrik Dahlström bei einer Pressekonferenz zu den Ermittlungsergebnissen.
Das Bildungszentrum für Erwachsene in Örebro hatte A. demnach für seinen Angriff offenbar ausgewählt, weil er dort von 2019 bis 2021 Mathematikunterricht genommen, den Kurs aber nicht abgeschlossen hatte. Zu seinem Angriff in dem Bildungszentrum hatte A. demnach ein altes Mathebuch mitgebracht.
Es gebe "kein Anzeichen für irgendeinen Zusammenhang mit ideologischen oder politischen Motiven", betonte Dahlström. Auch deute nichts darauf hin, dass es sich um einen Racheakt gegen einen bestimmten Menschen oder eine bestimmte Personengruppe gehandelt habe.
Obwohl die meisten der zehn Todesopfer einen Migrationshintergrund hatten, ergaben die Ermittlungen, dass A. seine Opfer offenbar willkürlich tötete. "Er schoss offenbar systematisch auf alle Menschen, die ihm unter die Augen kamen, und sie sind willkürliche Opfer", schloss die Polizei in einer separaten Erklärung. Die Toten und Verletzten bei dem Angriff "repräsentieren im Großen und Ganzen die Zusammensetzung von Schülern und Personal" der Bildungsstätte.