Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs, Karim Khan (55), ist im Zusammenhang mit einer Untersuchung über mutmaßliche sexuelle Übergriffe vorübergehend zurückgetreten. Bis zum Abschluss einer Untersuchung legt er sein Amt nieder, teilte das Gericht mit.
Es geht um Vorwürfe, der 55-Jährige habe über mehr als ein Jahr hinweg versucht, eine Mitarbeiterin zu einer sexuellen Beziehung zu zwingen und sie gegen ihren Willen begrapscht. Er hatte die Vorwürfe als haltlos zurückgewiesen und selbst auf eine Untersuchung gedrängt.
Im vergangenen Jahr ergaben Recherchen der Nachrichtenagentur AP, dass sich das mutmaßliche Opfer zwei IStGH-Angestellten anvertraute, die die Vorwürfe dann meldeten. Dies geschah wenige Wochen bevor Khan Haftbefehle gegen den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, seinen damaligen Verteidigungsminister Joav Galant und drei Hamas-Anführer wegen Kriegsverbrechen beantragt hatte.