"Habe keine Freunde"

Anne Wünsche (33) überrascht jetzt mit Geständnis alle

Anne Wünsche äußert sich in einem sehr persönlichen Interview über ein Thema, das viele Menschen betrifft – aber kaum jemand so offen anspricht.
André Wilding
21.06.2025, 08:15
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Anne Wünsche (33), bekannt aus "Berlin – Tag & Nacht", ist Influencerin, Unternehmerin und Mutter – und lebt auf den ersten Blick ein echtes Traumleben: Familie, Karriere und eigene Herzensprojekte füllen ihren Alltag. Auf Instagram folgen ihr 1 Million Menschen, auf BestFans und OnlyFans hat sie sich eine riesige Fanbase aufgebaut. Doch für eines bleibt momentan kaum Raum: echte Freundschaften. Im Interview spricht sie offen über die Gründe dafür – und darüber, ob sie sich trotz allem manchmal einsam fühlt.

Anne, du hast öffentlich gesagt, dass du keine Freunde hast. Wann ist dir das zum ersten Mal so richtig bewusst geworden?

Mir wurde es an dem Tag bewusst, an dem ich die Entscheidung getroffen habe. Freundschaften bestehen nicht nur aus gemeinsamen schönen Momenten – sie bringen auch Verantwortung mit sich. Und dieser Verantwortung konnte ich, vor allem in den letzten zwei Jahren, nicht so gerecht werden, wie es sich mein Gegenüber gewünscht hätte. Ich hatte kaum Zeit, mich zu treffen, habe oft vergessen zu antworten oder war gedanklich woanders, wenn mir jemand etwas anvertraut hat – mein Kopf war einfach voll mit anderen Dingen. Gleichzeitig hatte ich oft das Gefühl, nicht wirklich verstanden zu werden – besonders dann, wenn ich lieber länger arbeiten wollte, anstatt feiern zu gehen.

Wie fühlt es sich an, so offen mit dieser Tatsache umzugehen – besonders als Person, die in der Öffentlichkeit steht?

Ich weiß, dass das bei vielen auf Unverständnis stößt, und ich würde auch niemandem raten: "Mach es genauso." Es ist einfach eine Entscheidung, die ich ganz bewusst für mich selbst getroffen habe. Und ja, sie fühlt sich für mich richtig an – dazu stehe ich.

Hast du das Gefühl, dass sich Menschen von dir distanzieren, weil du prominent bist – oder liegt es an anderen Faktoren?

Nein, ich habe nicht das Gefühl, dass sich Menschen von mir distanzieren – im Gegenteil. Viel öfter höre ich, dass ich eine gewisse Distanz ausstrahle. Und ja, ich glaube, das liegt an der Öffentlichkeit und dem Weg, den ich hinter mir habe: viel Hass, viel Kritik, viel Enttäuschung, viel Verarsche.

Gibt es Momente, in denen du einsam bist?

Nein – aktuell absolut nicht. Ich habe meine Kinder, meinen Partner, meine Hunde und ein Leben, das für mich ein absoluter Traum ist. Ich weiß, dass es nur eine Phase ist, weil mein Fokus gerade komplett auf meinen Zielen liegt – und da bleibt einfach kein Raum mehr für anderes. Ich schaffe es schlichtweg nicht mehr, allem gerecht zu werden.

Glaubst du, dass der Erfolg, den du hast, auch seinen Preis in Form von Einsamkeit fordert?

Wie gesagt, ich fühle mich nicht einsam – im Gegenteil, ich bin sogar gerne mal einfach nur für mich. Leider kommt das nur viel zu selten vor. Was mir aber tatsächlich schwerfällt, ist das Kennenlernen neuer Menschen. Wenn sie wissen, wer ich bin, fällt es mir schwer, Vertrauen aufzubauen. Mögen sie mich wirklich – oder wollen sie einfach nur Teil dieser Social-Media-Welt sein?

Wie gehst du mit Momenten um, in denen du jemanden zum Reden brauchst – aber niemand da ist?

Dann rede ich halt mit meinen Hunden – Spaß beiseite. Mein Partner ist in solchen Momenten natürlich meine erste Anlaufstelle. Aber ehrlich gesagt gibt es auch viele Situationen, in denen ich Dinge lieber mit mir selbst ausmache. Gerade bei Beziehungsthemen zum Beispiel – da rede ich mittlerweile kaum noch mit jemandem drüber.

Hast du jemals versucht, neue Freundschaften aufzubauen – oder gab es enttäuschende Erfahrungen, die dich davon abhalten?

Ich habe einige wirklich enttäuschende Erfahrungen gemacht. Aus Gutmütigkeit habe ich vielen Menschen Reichweite verschafft – indem ich sie in meinen Storys markiert und regelmäßig unterstützt habe. Über 90 % von ihnen scheinen jedoch vergessen zu haben, wem sie es mit zu verdanken haben, dass sie heute mit Social Media ihr Geld verdienen können. Und schlimmer noch: In Konfliktsituationen wurde genau das dann auch noch gegen mich verwendet.

Besonders verletzend war eine Freundin, die ausgerechnet ein Angebot von Oliver Pocher annahm – in der Zeit, in der er mich öffentlich massiv beleidigt und bloßgestellt hat. Statt sich für unsere Freundschaft zu entscheiden, wählte sie den kurzfristigen Fame.

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Eine andere Person habe ich über Monate mit ihrem Kosmetikstudio unterstützt, sie immer wieder gepusht – heute nutzt sie ihre gewachsene Reichweite, um Lügen über mich zu verbreiten und private Details öffentlich zu machen. Und dann gibt es noch die, die früher über andere am lautesten gelästert haben – und heute genau mit diesen Menschen auf einmal befreundet sind.

Ich habe gelernt, mich schnell von Menschen zu lösen, wenn ich merke, dass sie nicht echt sind. Trotzdem wirkte es nach außen oft so, als hätten sich alle von mir distanziert – dabei war es in Wahrheit genau umgekehrt.

Welche Rolle spielen deine Familie oder deine Kinder in deinem sozialen Leben?

Meine Kinder sind mir unglaublich wichtig – sie gehören zu den größten Gründen, warum ich so zielstrebig bin. Ich liebe es, Zeit mit ihnen zu verbringen, neue Orte gemeinsam zu entdecken oder einfach nur zuzuhören, wenn sie mir von ihrem Tag erzählen. Auch meine Brüder liegen mir sehr am Herzen – einer von ihnen arbeitet sogar in meinem Unternehmen, in einer Führungsposition.

Würdest du sagen, dass du lieber allein bist – oder ist es eher ein Zustand, den du gerne verändern würdest?

Aktuell bin ich wirklich glücklich, so wie es ist. Ich brauche diese Phase gerade einfach für mich – und wie die Dinge in einem oder zwei Jahren aussehen, das wird man dann sehen.

Was würdest du jemandem sagen, der sich ähnlich fühlt – öffentlich stark, aber innerlich oft einsam?

Ich bin innerlich nicht einsam – wirklich nicht. Aber weil die Gesellschaft das Thema oft negativ bewertet, fragt man sich manchmal trotzdem: Bin ich so eigentlich "normal"? Und genau deshalb würde ich der Person sagen: Ja, du bist absolut richtig, so wie du bist! Du musst keine hundert Freunde um dich haben, um glücklich zu sein. Es gibt Phasen im Leben, in denen man vielleicht niemanden um sich hat – und das ist völlig okay. Das macht dich weder komisch noch krank oder "anders". Manchmal braucht man einfach genau diese Ruhe mit sich selbst.

Und zuletzt: Glaubst du, es ist möglich, in deiner Welt echte Freunde zu finden – oder ist das ein Widerspruch zur Influencer-Kultur?

Ja, definitiv – es ist machbar. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass es nur mit Menschen funktioniert, die selbst nicht in der Öffentlichkeit stehen und auch kein Interesse daran haben.

{title && {title} } wil, {title && {title} } Akt. 21.06.2025, 10:50, 21.06.2025, 08:15