Betrifft alle Altersgruppen

Arbeitslosigkeit in Österreich – 320.350 sind ohne Job

Die Lage am Arbeitsmarkt bleibt angespannt! Mit Ende November sind rund 320.350 Menschen in Österreich offiziell arbeitslos gemeldet. Die Details.
André Wilding
01.12.2025, 09:29
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Die Arbeitsmarktentwicklung in Österreich zeigt sich vor dem Hintergrund der konjunkturellen Rahmenbedingungen weiter verhalten, der Anstieg der Arbeitslosigkeit betrifft alle Altersgruppen und Bundesländer.

Die Arbeitslosigkeit liegt Ende November weiterhin um rund +16.000 (+5,2 Prozent auf rund 320.350) über dem Wert von 2024. Die Register-Arbeitslosenquote beträgt 7,5 Prozent (+0,3 Prozent-Punkte gegenüber November 2024). Die Beschäftigung wächst gegenüber dem Vorjahr aber wieder leicht (geschätzt +4.000 Beschäftigungsverhältnisse).

Der Zuwachs an Arbeitslosen und AMS-Schulungsteilnehmenden gegenüber dem Vorjahr bleibt über die letzten Monate weitgehend stabil und verbessert sich auch im November nicht signifikant. Die Zahl der Arbeitslosen und AMS-Schulungsteilnehmenden erreicht im November 2025 den Gesamtwert von 399.199 (+15.236 oder +4,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr).

Arbeitslosigkeit von Frauen gestiegen

Die Arbeitslosigkeit von Frauen erhöht sich im November mit +7,4 Prozent, während bei den Männern ein Anstieg von +3,5 Prozent zu verzeichnen ist.

Die Jugendarbeitslosigkeit erhöht sich Ende November 2025 wieder unterdurchschnittlich (+2,0 Prozent). Die Zahl der beim AMS gemeldeten sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden steigt jedoch deutlich (+16,6 Prozent oder +1.366), während die Zahl der beim AMS gemeldeten offenen Lehrstellen (-1.251) gegenüber dem Vorjahr deutlich sinkt.

Die Arbeitslosigkeit von Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft steigt um +5,3 Prozent an, während sich die Arbeitslosigkeit von Inländer:innen mit +5,2 Prozent erhöht.

Da die Zahl der Arbeitssuchenden schon über viele Monate ansteigend ist, wächst auch die Zahl der Langzeitbeschäftigungslosen mit Status Arbeitslos und mindestens einem Jahr AMS Vormerkung auf 95.472 (+11.118 oder +13,2 Prozent).

Die Bestandszahl der beim AMS gemeldeten sofort verfügbaren offenen Stellen sinkt Ende November 2025 gegenüber dem Vorjahr um -13,2 Prozent auf 71.933. Der Zugang an offenen Stellen beim Arbeitsmarktservice stagniert jedoch im November gegenüber dem Wert des Vorjahres mit -1,9 Prozent (-698).

Arbeitsmarktunterstützung für Frauen wirkt nachhaltig

Der letzte Woche präsentierte AMS-Gleichstellungsmonitor macht deutlich, dass arbeitsmarktpolitische Maßnahmen für Frauen Wirkung zeigen. Trotz weiterhin herausfordernder Rahmenbedingungen für viele Frauengruppen – insbesondere für Ältere – sind klare Fortschritte sichtbar.

Im November 2025 steigt die Arbeitslosigkeit von Frauen im Jahresvergleich zwar um +7,4%, doch gleichzeitig entwickelt sich die Beschäftigung positiv: im Oktober 2025 nahm die Zahl der beschäftigten Frauen im Vorjahresvergleich um +0,6% zu. Besonders stark fällt das Wachstum in der Gruppe der über 60-Jährigen aus: +28,3% bzw. rund +19.200 zusätzliche Beschäftigungsverhältnisse. Damit wächst die Erwerbsbeteiligung älterer Frauen deutlich dynamischer als jene der Männer, deren Beschäftigung insgesamt leicht rückläufig war (-0,4%).

Gesundheits- und Sozialministerin Korinna Schumann.
HEUTE/Helmut Graf

Die schrittweise Anhebung des Regelpensionsalters für Frauen zeigt damit auch eine klare arbeitsmarktpolitische Chance: Ältere Frauen bleiben länger aktiv im Erwerbsleben. Statistisch bedeutet das: Von zehn zusätzlich erwerbstätigen Frauen ab 60 Jahren ist lediglich eine arbeitslos – rund 90 Prozent sind in Beschäftigung.

"Wir wissen, dass die Arbeitsmarktsituation für Frauen in einigen Bereichen besonders schwierig ist. Genau deshalb braucht es zielgerichtete Maßnahmen und echte Unterstützung. Das AMS stellt dafür jedes Jahr rund 670 Millionen Euro bereit. Der neue AMS-Gleichstellungsziele-Monitor macht klar: Diese Investitionen verbessern nicht nur Einkommen, sondern stärken auch die Gleichstellung am Arbeitsmarkt. Frauenförderung wirkt – und sie wirkt nachhaltig", so Arbeits- und Sozialministerin Korinna Schumann.

AMS-Programme

Die Ergebnisse des Gleichstellungsmonitors belegen, dass Frauen, die an AMS-Programmen teilnehmen, ihre Position am Arbeitsmarkt spürbar verbessern. Fast alle untersuchten Maßnahmen zeigen positive Effekte: höhere Beschäftigungsquoten, weniger Zeiten fern vom Arbeitsmarkt und steigende Einkommensmöglichkeiten.

Besonders hervorzuheben ist das Fachkräftestipendium: Nach Abschluss der Ausbildung erzielten Frauen im Durchschnitt eine monatliche Einkommenssteigerung von rund +600 Euro. Damit bestätigt sich erneut, dass Qualifizierung einer der stärksten Hebel ist, um die Arbeitsmarktchancen von Frauen nachhaltig zu verbessern – und langfristig ihre wirtschaftliche Eigenständigkeit zu sichern.

{title && {title} } wil, {title && {title} } Akt. 01.12.2025, 09:57, 01.12.2025, 09:29
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