Gerhard M. ist leidenschaftlicher Motorradfahrer, besitzt sogar eine eigene Maschine. Damit wollte er am 13.06. seine Eltern besuchen fahren und parkte in der Radnitzkygasse in Wien-Favoriten. Nach einer Stunde kehrte er zu seinem Motorrad zurück – dann der Schock: Die Maschine lag am Boden, der Schaden war enorm. Und das Schlimmste für Gerhard: Die Versicherung zahlt keinen Cent.
"Ich habe schon gesehen, dass dort frisch asphaltiert war, das muss aber schon gute zwei Monate her sein", erinnert sich der 61-Jährige. Er stellte sein Motorrad also bei einem Ständer in der Radnitzkygasse ab, um seinen Eltern einen Besuch abzustatten. "Nach einer Stunde komme ich wieder raus, da lag das Motorrad auf dem Boden", erzählt er entrüstet. Schnell bemerkte Gerhard: Der Asphalt, auf dem seine Maschine gestanden hatte, war eingebrochen. "Vorher war dort wegen einer Baustelle gesperrt, aber jetzt war ja freigegeben, also stellte ich mich einfach hin", so der Niederösterreicher.
Dass die Reparatur teuer werden würde, war Gerhard früh klar – der Schaden war groß. "Sogar größer, als ich zuerst gedacht habe." Mehrere Teile des Fahrzeugs waren abgebrochen, der Kofferraum war auch kaputt. Für den 61-Jährigen eine kleine Katastrophe: "Ich brauche das Motorrad! Ich lebe in Niederösterreich und arbeite in Wien!"
Mittlerweile hat Gerhard selbst für die Reparatur bezahlt – und zwar ganze 700 Euro. Mit Hilfe von der Versicherung kann er nicht rechnen. "Die haben gesagt, ich bin selbst schuld. Hätte den Boden prüfen oder woanders parken sollen", ärgert er sich. Übernommen wird also nichts. "Ich finde das einfach ungerecht." "Heute" fragte bei der Wiener Städtischen Versicherung nach. Laut dieser würden die Mitarbeiter der MA 28 sämtliche Verkehrsflächen im öffentlichen Raum alle vier bis sechs Wochen kontrollieren.
"Wird im Zuge dieser regelmäßigen Kontrollen ein verkehrs- oder trittsicherheitsgefährdender Zustand wahrgenommen, werden umgehend entsprechende Maßnahmen zur Sanierung ergriffen", erklärt die Versicherung. Und weiter: "Die letzte Überprüfung vor dem bedauerlichen Vorfall fand am 22.5.2025 statt. Dabei wurden keinerlei Schäden festgestellt." Dass der Asphalt bei den hohen Temperaturen im Sommer unter der Last des Motorradständers einbrehcnhen könnte, hätte die MA28 nicht verhindern können. "Aus diesem Grund können wir bedauerlicherweise keine Entschädigungsleistung anbieten", war also das Fazit.