Nachdem ein russisches U-Boot am Wochenende eine Panne im Mittelmeer erlitten hat, geht laut russischen Berichten erhebliche Explosionsgefahr von der Noworossijsk aus. Das U-Boot war auf dem Rückweg von seinem Einsatzgebiet im Süden Europas, als es nahe der Straße von Gibraltar auftauchen musste.
Wie der gut vernetzte Telegram-Kanal VChk-OGPU berichtet, hat die Besatzung des dieselgetriebenen U-Boots der Kilo-Klasse die "höchste Alarmstufe" ausgerufen, weil sich im Laderaum Treibstoff angesammelt hatte. Dadurch bestehe nun eine massive Explosionsgefahr, wie Focus Online schreibt.
Die Besatzung an Bord sei derzeit machtlos: "Auf dem U-Boot gibt es weder Ersatzteile für Reparaturen noch qualifiziertes Fachpersonal, und die Besatzung ist nicht in der Lage, die Störungen zu beheben", berichtet VChk-OGPU mit Berufung auf Insider. Schlimmstenfalls müsse der Treibstoff direkt ins Meer abgepumpt werden. Die Noworossijsk und ihre Schwesterschiffe können total 140.000 Liter Diesel fassen – wie viel davon zum Unfallzeitpunkt noch an Bord war und wie viel Treibstoff schon in den Laderaum gedrungen ist, ist unklar.
Obwohl es Teil der Schwarzmeerflotte ist, war das nun havarierte U-Boot schon länger nicht mehr in ihren heimischen Gewässern unterwegs: Als die russische Invasion Ende Februar 2022 begann, befand sich die Noworossijsk bereits im Mittelmeer. Seither hat die Ukraine die russische Schwarzmeerflotte wiederholt empfindlich getroffen: So sank gleich zu Beginn des Krieges das Flaggschiff Moskwa, im September 2023 vermeldete Kiew zudem die Zerstörung des Kilo-Klasse-U-Boots Rostow am Don.
Die U-Boote der Kilo-Klasse verfügen über eine Besatzung von etwa 52 Mann und können auch mit nuklearwaffenfähigen Kalibr-Marschflugkörpern bestückt werden. Mit dem Dieselantrieb können sie bis zu 45 Tage am Stück unter Wasser bleiben und sind mit hoher Geschwindigkeit und einem tiefen Geräuschpegel auf die Jagd feindlicher U-Boote und Schiffe ausgelegt.