Ein 35-jähriger Asylwerber soll am vergangenen Freitag einen 16-jährigen Jugendlichen mitten in Horn mit einem Gürtel so heftig verprügelt haben, dass der Dorn der Gürtelschnalle in seinem Kopf stecken blieb – "Heute" berichtete.
Der 35-Jährige war ursprünglich in einer Grundversorgungsunterkunft in der Stadt Horn untergebracht. Wie Caritas St. Pölten-Generalsekretär Christoph Riedl auf "Heute" Anfrage in einer Stellungnahme erklärt, war der Asylwerber zuvor bereits in ein Sonderbetreuungsquartier in Baden verlegt worden.
Von November 2023 bis zum 17. Juli dieses Jahres war der verdächtigte 35-Jährige vom Land Niederösterreich in einer Grundversorgungswohnung in Horn untergebracht gewesen. "Am vergangenen Montag wurde er vom Land NÖ in das Sonderbetreuungsquartier nach Baden verlegt. Am Dienstag hat sich der Asylwerber allerdings gewaltsam Zutritt zur Wohnung in Horn verschafft", erklärt Riedl.
In der Stadt Horn gibt es fünf solcher Grundversorgungswohnungen mit Platz für 31 Menschen. Als Caritas sei man angesichts der Vorkommnisse in Horn zutiefst erschüttert: "Unsere Gedanken sind bei dem verletzten Opfer sowie seiner Familie und Freunden", erklärt Riedl.
Schon Wochen vor dem gewaltsamen Vorfall in der Stadt habe man bei dem 35-jährigen Verdächtigen Auffälligkeiten bemerkt und diese "immer wieder dem Land NÖ und auch der Diakonie, die für soziale Betreuung zuständig ist, gemeldet und um eine Verlegung der Person in ein Sonderquartier des Landes ersucht", so Riedl.
„Seit einer Woche war der Verdächtige nicht mehr in unserem Quartier untergebracht. Wir selbst haben die Polizei gerufen, da der in dem Fall Verdächtige, sich gewaltsam Zutritt zur Wohnung verschafft hat.“Christoph RiedlGeneralsekretär Caritas St. Pölten
Die Verlegung des 35-Jährigen erfolgte schließlich am vergangenen Montag. Seither war seine Unterbringung nicht mehr in Horn, sondern in Baden. "Am Dienstag hat sich der Asylwerber allerdings gewaltsam Zutritt zur Wohnung in Horn verschafft, was zu einem neuerlichen Polizeieinsatz geführt hat", erzählt der Generalsekretär.
Am selben Dienstag soll der 35-jährige Asylwerber minderjährige Mädchen beim Horner Stadtsee sexuell belästigt und Videos davon angefertigt haben. Die Mädchen waren laut Angaben eines Zeugen Freundinnen jener Burschen, die dann am Freitag mit dem 35-Jährigen wegen eines Plastiksackerls aneinandergerieten.
Als Caritas sei man in laufendem Kontakt mit Gemeinde, Polizei, Land NÖ, Diakonie und Bevölkerung. "Auch in diesem Fall leisten wir jeden nur möglichen Beitrag, um dazu beizutragen, dass sich solche Fälle nicht mehr wiederholen", verdeutlicht Christoph Riedl. Dafür kooperiere man "selbstverständlich" mit allen zuständigen Behörden.