Es war ein regelrechter Paukenschlag. Nach mehr als 30 Jahren bei Ö3 musste Star-Moderator und "Wecker-Stimme" der Nation Robert Kratky seine Tätigkeit für das Hitradio beenden – aus gesundheitlichen Gründen, wie es in einer ersten Stellungnahme geheißen hatte. Das Ende seiner Moderationstätigkeit erfolge "schweren Herzens, aber voller Dankbarkeit" und "auf ärztliches Anraten" hin.
In einem emotionalen Beitrag erklärte Kratky, sich in den kommenden Monaten seiner "psychischen und körperlichen Gesundheit" zu widmen und dieser damit jenen Vorrang einzuräumen, "der zuvor über fast vier Jahrzehnte ausschließlich meiner Arbeit galt".
Die Senderverantwortlichen zollten Kratky – bis dato Top-Verdiener beim ORF – höchsten Respekt. ORF-Generaldirektor Roland Weißmann erklärte, Kratky habe die österreichische Radiolandschaft "geprägt wie kein anderer". Für ORF-Radiodirektorin Ingrid Thurnher war Kratky stets "unverwechselbar" für Ö3-Senderchef Michael Pauser ist klar, dass Kratky den Ö3-Wecker erst zu dem gemacht habe, was er heute ist.
Doch wo viel Licht ist, ist auch Schatten. Pauser enthüllte nämlich nun in einem Interview, dass sich Kratky immer wieder Anfeindungen bis hin zu Morddrohungen stellen musste. Nach jedem "Wecker" gebe es eine Nachbesprechung der Show mit dem Team, schildert Pauser exemplarisch. "Da gab und gibt es viel Feedback von Hörerinnen und Hörern, das einfließt. Das ist aber etwas anderes, als wenn man mitten in der Nacht achtmal hintereinander im Abstand von drei Minuten extreme Tiraden gesendet bekommt. Das war in Roberts Fall sehr massiv."
Auf oe3.orf.at findet man für gewöhnlich Informationen über die Radio-Moderatoren. Im Falle Kratkys sucht man eine solche Seite mittlerweile allerdings vergebens. Besucht man sie, wird man auf einen "404-Fehler" hingewiesen. "Diese Seite existiert nicht (mehr). Vielleicht haben Sie ein altes Lesezeichen aufgerufen oder einen Tippfehler in der Adresse. Eventuell wurde die Seite gelöscht oder ist unter einer neuen Adresse verfügbar", heißt es da.