Österreich stellte sich stets entschieden an die Seite Israels. Nun überraschte Außenministerin Beate Meinl-Reisinger, als sie sich einem Aufruf ihrer Amtskollegen anderer Länder anschloss, in dem das Vorgehen Israels heftig kritisiert wird.
Vielerorts wurde das als Kurswechsel interpretiert. In der "Zeit im Bild 2" bei Armin Wolf beschwichtigte sie im Anschluss: "Wir stehen an der Seite Israels, wir sind Freunde Israels." Gleichzeitig verschließe man nicht die Augen vor der humanitären Krise in Gaza, so Meinl-Reisinger, und man appelliere an Israels, humanitäre Hilfe zuzulassen.
"Jetzt ist die Situation aber so, dass das Töten ein Ende haben muss in Gaza." Man könne nicht wegschauen beim Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung. Den Vorwurf, mit dem Brief Israelshass und Antisemitismus zu fördern, hält sie für "absurd".
Doch am Tag darauf birgt das Interview noch neuen Zündstoff. Auf Twitter postet die Ministerin den Podcast zu ihrem "umgeschnitten" Interview. Denn: "Warum auch immer, gerade meine Aussage, dass der Krieg in Gaza sofort enden würde, wenn die Hamas die Geiseln freiließe, war im Interview herausgeschnitten."
Genau das erscheine ihr aber wichtig, da gerade so ein wichtiges außenpolitisches Thema nicht dafür herhalten sollte, dass "manch einer lieber versucht angebliche innenpolitische Differenzen herauszuarbeiten".