Am Freitag haben die Investoren des Bundesliga-Klubs die Weichen für die Zukunft gestellt. In der Generalversammlung der Viola Invest einigten sich die Austria-Geldgeber auf einen Sport-Vorstand, der dem Ende August zurückgetretenen Jürgen Werner nachfolgen soll: Tomas Zorn.
Der 39-jährige Deutsche, der in Russland geboren wurde, gilt als Wunschkandidat der WTF-Gruppe rund um Ex-Vorstand Jürgen Werner, ist Anwalt und war zuletzt bis 2022 neben dem nunmehrigen ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick bei Lok Moskau in Russland als Sportdirektor aktiv. Nun einigten sich die Austria-Geldgeber auf Zorn als ersten Sportvorstand-Vorschlag. Der 39-Jährige wäre damit der Vorgesetzte des zuletzt vom violetten Finanz-Vorstand Harald Zagiczek eingesetzten Sportdirektor Michael Wagner. Dieser folgte auf Manuel Ortlechner, der ebenfalls dem Werner-Lager zugerechnet wurde.
Die Viola Invest, die Ansammlung der Austria-Geldgeber, hält 49,9 Prozent an den Violetten. Werners WTF-Gruppe hält 40 Prozent an der Viola Invest, damit eigentlich nicht die Mehrheit. Der Syndikatsvertrag gibt der Gruppierung aber darüber hinausreichende Möglichkeiten. So liegt auch das Vorschlagsrecht eines Sportvorstands bei den Investoren. Der Klub darf diesen einmalig mit einem Veto ablehnen. Den zweiten Vorschlag der Investorengruppe müsste die Austria aber akzeptieren.
Nun sollen vor Silvester noch die Weichen gestellt werden. Laut "Kurier" ist eine Aufsichtsratssitzung beim Wiener Bundesligisten für den 30. Dezember angesetzt. Dabei werde über Zorn abgestimmt. Mit Klub-Präsident Kurt Gollowitzer, Julian Jäger, Daniel Kooppensteiner, Mathias Moser und Gregor Pilgram hat die Austria aber eine Mehrheit im violetten Gremium. Gut möglich also, dass Zorn abgelehnt werden könnte, das besagte Veto des Klubs greift.
Dann obliegt es den Investoren, einen zweiten Sportvorstand vorzuschlagen. Die zweite Wahl der Investoren müsste der Klub dann als neuen Sport-Boss hinnehmen. Es brodelt jedenfalls hinter den Kulissen. Das zeigt auch die Tatsache, dass dem zurückgetretenen Werner seine vier VIP-Karten gestrichen wurden – "Heute" berichtete.