Interviews, Spielweise

Katzer verrät Details zum Rapid-Aus von Stöger

Rapid-Sportchef Markus Katzer erklärt im Jahresrückblick, warum das Vertrauen in Peter Stöger verloren ging und auch der Kulovits-Effekt ausblieb.
Sport Heute
23.12.2025, 07:06
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Knapp einen Monat nach der Trennung von Peter Stöger hat Rapid-Sportchef Markus Katzer im Rahmen eines Jahresabschlussgesprächs bei "Rapid-TV" detailliert erklärt, warum sich der Klub frühzeitig vom Wiener trennte.

Die Saison begann nämlich aus Rapid-Sicht nahezu ideal. Elf Siege aus den ersten 14 Pflichtspielen sorgten für große Euphorie, die Grün-Weißen galten lange als Titelfavorit. Doch im Herbst begann die Entwicklung zu kippen.

Derbyniederlage als Wendepunkt

Der Wendepunkt kam nach der 3:1-Derbyniederlage gegen die Austria. Katzer erinnert sich: "Ab diesem Spiel haben wir begonnen, reaktiver zu spielen, defensiver zu stehen und unser Spiel stark auf die Basics zu reduzieren." Diese Anpassung sei vom Trainerteam ausgegangen und habe kurzfristig Wirkung gezeigt. "Wir haben drei bis vier Spiele noch gewonnen, was wichtig war." Nachhaltig stabilisieren ließ sich die Mannschaft damit jedoch nicht.

Ein entscheidender Moment war das 1:1 bei WSG Tirol. Nach dem Spiel wählte Peter Stöger  offene Worte und sprach im TV-Interview von grundlegenden Problemen: "Da müssen wir für uns als Klub gemeinsam eine Linie finden, wo die Reise hingehen soll. Momentan sind wir mit vielen Dingen nicht zufrieden und versuchen immer wieder eine Mischform auf den Platz zu bringen."

Stöger-Entlassung in Polen

Diese Aussagen sorgten intern für Irritationen, woraufhin es zu einem klärenden Gespräch zwischen Trainer und Sportchef kam. Katzer erklärt: "Nach dem Wattens-Spiel, wo Peter dieses sehr kryptische Interview gegeben hat, haben wir uns zusammengesetzt." Dabei sei klar geworden, dass mehrere Veränderungen notwendig sind. "Der Tenor war eindeutig, dass sich gewisse Dinge rasch ändern müssen."

Stöger erhielt dennoch weitere Zeit. Zwei Wochen Vorbereitung auf das GAK-Spiel sollten die Wende bringen, doch die 1:2-Heimniederlage gegen die Grazer verstärkten intern die Zweifel. Trotzdem entschied sich Rapid, dem Trainer auch für das anschließende Conference-League-Spiel in Polen noch einmal das Vertrauen zu schenken. "Wir haben überlegt, ob wir ihm dieses Spiel noch geben. Wir haben es getan – und wieder verloren."

Einen Tag nach der 1:4-Niederlage gegen Rakow trennte sich Rapid schlussendlich von Stöger und Co-Trainer Thomas Sageder. Ausschlaggebend war aus Sicht der Klubführung nicht allein das Ergebnis. "Das Problem war auch die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind", erklärt Katzer. "Wir hatten nicht mehr das Gefühl, dass er der Mannschaft die nötige Energie geben kann, um das Ruder noch herumzureißen." Zudem habe man "mit der Entwicklung einzelner Spieler" gehadert.

Trainer bis zum 6. Jänner

Nach dem Stöger-Aus übernahm Stefan Kulovits interimistisch, doch der erhoffte Umschwung blieb aus. In fünf Pflichtspielen bis zur Winterpause als Cheftrainer gelang ihm kein einziger Sieg. "Ich habe mir einen positiven Effekt erwartet, der in der Spielweise auch da war, aber die Ergebnisse waren zu wenig", bilanziert Katzer.

Neben dem Trubel der verkorksten Herbstsaison läuft in Hütteldorf parallel die Suche nach einem neuen Cheftrainer. "Wir haben einen langen Prozess mit unterschiedlichen Profilen und Gesprächen hinter uns." Spätestens bis zum Trainingsauftakt am 6. Jänner soll der neue Coach präsentiert werden. Trotz der angespannten Lage blickt Katzer vorsichtig nach vorne. "Vieles wirkt aktuell schlechter, als es ist. Ich glaube, dass in dieser Saison noch sehr viel möglich ist und wünsche mir, dass wir um die Topplätze mitspielen."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 23.12.2025, 09:47, 23.12.2025, 07:06
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