Der SK Puntigamer Sturm Graz hat sich am Montag von Meistertrainer Jürgen Säumel getrennt. Dies verkündete der aktuell drittplatzierte Klub der Admiral Bundesliga am Abend. Wer seine Nachfolge antritt, ist noch offen.
Die Entscheidung hatte sich bereits seit Wochen abgezeichnet. Anhaltende Differenzen zwischen Säumel und Sportgeschäftsführer Michael Parensen sowie unterschiedliche Auffassungen über die sportliche Ausrichtung mündeten zuletzt in einen offenen Machtkampf innerhalb des Vereins.
Besonders in Erinnerung bleiben wird dabei das Säumels Wut-Interview nach dem Grazer Derby vor drei Wochen. Damals übte der Trainer öffentlich scharfe Kritik an der Vereinsführung und nahm Parensen direkt ins Visier. Aus Sicht des Klubs dürfte damit eine Grenze überschritten worden sein. Parensen erklärte die Trennung so: "Wir haben uns diese Entscheidung keinesfalls leicht gemacht, doch durch die Entwicklung in den letzten Wochen und Monaten sehen wir uns zu diesem Schritt gezwungen."
Präsident Christian Jauk unterstrich die emotionale Dimension der Trennung: "Jürgen Säumel war als Spieler eine Legende bei Sturm Graz, und auch als Trainer konnte er seine Spuren hinterlassen. Sich von verdienten Personen im Verein zu trennen, fällt nie leicht – dennoch sind wir gemeinsam zu dem Entschluss gekommen, diesen Schritt setzen zu müssen." Doch wie soll es für die Grazer nach dem Machtkampf weitergehen?
Als möglicher Nachfolger wird Maximilian Senft von der SV Ried gehandelt. Aus dem Innviertel kam dazu bereits eine klare Stellungnahme. Sportgeschäftsführer Wolfgang Fiala stellte gegenüber der "APA" klar, dass ein Trainerwechsel nur mit Zustimmung des Klubs möglich sei. Zudem habe es bislang keinen Kontakt mit Sturm Graz gegeben.
Sollte Sturm Graz dennoch ernst machen, würde ein Wechsel teuer werden. Senft steht noch bis 2027 unter Vertrag und soll keine Ausstiegsklausel für einen Wintertransfer besitzen. Damit wäre eine Verpflichtung für die Grazer mit erheblichen Kosten verbunden.