Die Pflicht ruft! Spätestens nach dem deutlichen Derby-Sieg gegen Rapid (3:1) ist der katastrophale Saisonstart der Veilchen vergessen. Gegen Blau-Weiß Linz erwartet man sich in Wien Favoriten den nächsten vollen Erfolg. Allerdings bereitet der Defensivverbund Trainer Stephan Helm Sorgenfalten. Nachdem die Abwehr zum Saisonstart noch die Achillesferse des Teams darstellte, stabilisierte sich diese zuletzt. Jetzt ist der Coach allerdings wieder zum Umbauen gezwungen. Gleich zwei wichtige violette Stützen fehlen aufgrund von Sperren.
Philipp Wiesinger wurde gegen Rapid mit Gelb-Rot des Platzes verwiesen, ist somit für das kommende Spiel gesperrt. Abu Barry hat nach acht Spielen bereits fünf Gelbe Karten gesammelt und muss ebenfalls gesperrt zuschauen. Dass der Sechser bereits fünfmal verwarnt wurde, "kam für mich schon ein bisschen überraschend", schilderte Helm schmunzelnd. Wer die Lücken der zwei Gesperrten füllen wird, wollte der Austria-Trainer allerdings noch nicht verraten.
"Ich will jetzt noch nichts verraten, da lasse ich mir die Optionen noch offen", so der Chefcoach. Lob gab es allerdings für Jungstar Luca Pazourek, der im letzten Jahr "einen großen Schritt gemacht hat" und man "Vertrauen hat, dass er die Leistungen auch bringt. Das hat er auch im Derby gezeigt." Außerdem verkündete der Burgenländer erfreuliche Neuigkeiten aus dem Lazarett der Austria. Sowohl Tin Plavotic als auch Kang-hee Lee befinden sich im Aufbautraining. "Ich habe sie bereits am Platz trainieren sehen", schilderte der 42-Jährige. Allerdings ist das Duo noch nicht so weit, wieder mit der Mannschaft trainieren zu können.
Gut möglich also, dass – wie in der Derby-Schlussphase – Reinhold Ranftl als Notnagel Teil der violetten Dreier-Abwehrreihe wird, Pazourek dafür seine Position als rechter Außenverteidiger übernimmt. In der Mittelfeldzentrale dürfte wohl das 17-jährige Talent Philipp Maybach Barry ersetzen. Denkbar wäre auch eine offensivere Aufstellung mit Sommer-Zugang Manprit Sarkaria.
Von der Tabellensituation will sich Helm nicht täuschen lassen. Gegen Blau-Weiß erwartet er ein schweres Spiel. Vor allem in der Offensive können die Oberösterreicher mit Ronivaldo, Shon Weissman und Thomas Goiginger auf viel Qualität zurückgreifen. "Wir wissen um die Stärken von Linz Bescheid. Sie haben bewiesen, dass sie ein Gegner sind, wo man über 90 Minuten hinweg brutal konzentriert sein muss", so Helm. Vor allem offensive Umschaltmomente hat der Burgenländer als Stärke der Stahlstädter auserkoren.
