Was US-Präsident Donald Trump schon bei der Gedenkfeier des rechten Influencers Charlie Kirk angekündigt hatte, setzt er nun in die Tat um: Die US-Regierung warnt Schwangere vor der Einnahme eines bestimmten fiebersenkenden Schmerzmittels und bringt dabei ein Risiko von Autismus-Folgen für ihre Kinder ins Spiel.
Präsident Donald Trump sagte mehrmals: "Nehmen Sie kein Tylenol." Schwangere sollten es nur dann einnehmen, wenn es absolut notwendig sei. Trump lieferte keine Belege für seine Warnung. In den USA ist Paracetamol als Acetaminophen bekannt und wird in Apotheken unter dem Namen Tylenol verkauft.
Der Gynäkologen-Verband American College of Obstetricians and Gynecologists bezeichnete Trumps Warnungen als "verantwortungslos". Diese sendeten eine schädliche und verwirrende Botschaft an Schwangere. Die Society for Maternal-Fetal Medicine erklärte, dass unbehandeltes Fieber in der Schwangerschaft, insbesondere im ersten Trimester, das Risiko für Fehlgeburten, Frühgeburten und andere Komplikationen erhöhen kann.
Der Hersteller von Tylenol erklärte am Montag, dass er den Aussagen von Trump "entschieden widerspricht". Das Unternehmen Kenvue teilte in einer Stellungnahme mit, dass "fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse eindeutig zeigen, dass die Einnahme von Acetaminophen keinen Autismus verursacht." Das Unternehmen verwies dabei auf wissenschaftliche Bewertungen mehrerer staatlicher Regulierungsbehörden weltweit, darunter auch Studien der FDA.
Die Auswirkungen von während der Schwangerschaft eingenommenem Paracetamol wurden bereits mehrfach untersucht. Doch keine Studie konnte bisher zeigen, dass der Stoff eine Autismus-Spektrum-Störung verursacht.
Zwar deutete eine kürzlich veröffentlichte Arbeit, die 46 Studien mit Daten von mehr als 100.000 Teilnehmenden aus mehreren Ländern analysierte, auf einen möglichen Zusammenhang zwischen der vorgeburtlichen Einnahme von Paracetamol und späteren neurologischen Entwicklungsstörungen wie Autismus hin. Doch ein Beweis dafür, dass der Wirkstoff diese verursacht, lieferte die Studie nicht: Die Ergebnisse zeigen lediglich Korrelationen, aber keine Kausalität.