Wirtschaft
Krise, Krieg – jetzt auch Auto-Notstand in Österreich
Die PKW-Neuzulassungen sind auf dem tiefsten Stand seit 44 Jahren. Grund: Autos, ob gebraucht oder neu, sind derzeit echte Mangelware.
Corona-Krise und Krieg führen in nahezu sämtlichen Lebensbereichen zu ungünstigen Entwicklungen. Lebensmittel sind bedeutend teurer als vergangenes Jahr, bei Milch beträgt der Preis-Anstieg etwa bis zu 30 Prozent. Noch höher ist der Preisanstieg bei Energie – wodurch wiederum sämtliche produzierte Güter teurer wurden.
Wegen Corona-Fällen und lokalen Lockdowns stehen dann noch dazu Produktionsstandorte und Logistikbetriebe still, die penibel abgestimmten Lieferketten werden unterbrochen. In einer Branche kommen all diese Faktoren zusammen.
Autos kaum mehr zu bekommen
Fragt man bei den Experten des Handelsverbands nach, welche Produkte nicht nur teurer wurden, sondern überhaupt kaum mehr zu bekommen sind, bekommt man eine klare Antwort: Neue PKW.
Laut Statistik Austria wurden in Österreich von Jänner bis Juli 2022 exakt 124.660 Autos neu zugelassen – das ist ein Minus von 19,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Pkw-Neuzulassungen haben damit den tiefsten Wert seit 44 Jahren erreicht.
Boom bei Gebrauchtwagen
Die Gründe liegen auch hier auf der Hand: Produktionsprobleme bzw. -ausfälle aufgrund stockender Lieferketten, Chip-Mangel, Corona-Lockdowns und der Ukraine-Krieg, zählt der Handelsverband auf "Heute"-Anfrage auf. "Viele der bestellten Fahrzeuge können schlicht nicht geliefert werden."
Wie "Heute" bereits berichtete, hat das einen weiteren Nebeneffekt: Auch Gebrauchtwagen sind deswegen aktuell so teuer wie nie. Ein Skoda Octavia Baujahr 2017 ist heuer um 1.942 Euro mehr wert als vor zwei Jahren, ein Ford Focus stieg um 1.489 Euro im Preis. Das ist ein Zuwachs von über zehn Prozent.
