Immer wieder ist es Thema: Stillende Frauen werden in der Öffentlichkeit schief angeschaut, zurechtgewiesen oder sogar beleidigt.
Die Erlebnisse stillender Frauen sind immer wieder erschreckend. Mütter erzählen von Rauswürfen aus Restaurants, unangebrachten Blicken oder kränkenden Beleidigungen. "Ich wurde als Milchkuh bezeichnet", erzählt eine der Frauen. "Ich wurde einmal fotografiert und das war mir sehr unangenehm", klagt eine weitere.
Experten wissen um die Problematik: "Egal wie Mütter handeln, sie können es oft niemandem recht machen. Stillen sie in der Öffentlichkeit, stoßen sie teils auf negative Kommentare. Füttern sie mit der Flasche, werden sie von manchen kritisch beäugt", erklärt Hebamme Kyra Caruso, Geschäftsführerin des Hebammenzentrums in Wien.
Gemeinsam mit "Mam Baby" veranstaltet das Hebammenzentrum Wien die "Still-Stand" Veranstaltung. Sie findet am 7. August während der Weltstillwoche statt und soll auf solche Situationen aufmerksam machen.
Besonders oft kommt es zu Zwischenfällen in Restaurants: "Ich wurde im Restaurant angesprochen, dass es als unangebracht gilt, wenn ich meine Brust zeige – es sei angeblich unappetitlich", so eine Mutter. Und weiter: "Mir wurde erklärt, dass es als abstoßend empfunden wird, dass mein Kind an meiner Brust trinkt – das sei pervers." Eine andere Betroffene berichtet: "Ich wurde wegen des Stillens im Lokal nicht bedient."
"Ein Kind braucht die Brust genau dann, wenn es Hunger, Durst oder ein Bedürfnis nach Nähe verspürt – unabhängig davon, ob man gerade zu Hause, in der Straßenbahn oder im Restaurant ist", weiß Caruso. Die Demonstration "Still-Stand", soll auf die immer wieder auftretenden Probleme aufmerksam machen.
Am 7. August werden sich die Teilnehmenden am Wiener Heldenplatz versammeln und klarmachen, dass Stillen ein Grundrecht ist. Dafür werden auch Infostände und Raum für Dialoge geboten. Den Höhepunkt bildet das Still-Stehen für zwei Minuten in Anlehnung daran, dass zwei von drei stillenden Müttern negative Erfahrungen erleiden.