Nach dem Abschluss des neuen TV-Deals mit Pay-TV-Sender Sky bis 2030 haben die zwölf Klubs der österreichischen Bundesliga nun mehrere Änderungen beschlossen. Der Großteil der Bundesliga bleibt mit zwölf Vereinen genauso bestehen wie die Einteilung in oberes und unteres Play-off nach dem 22 Spiele umfassenden Grunddurchgang. Doch die so umstrittene Punkteteilung wird schon ab der Spielzeit 2026/27 abgeschafft.
Eine bemerkenswerte Äderung gibt es auch beim Österreicher-Topf, der gerade in den letzten Monaten für Diskussionen sorgte. Immer mehr Vereine verzichten nämlich freiwillig darauf. Nach Red Bull Salzburg und Sturm Graz oder dem LASK nun auch Rapid Wien.
Bisher mussten zumindest zwölf Spieler auf dem Spieltagsblankett (13, wenn der Kader auf 20 Akteure erweitert wird) Österreicher sein, um vom Österreicher-Topf zu profitieren. Ausnahmen waren ausländische U22-Spieler, die vor ihrem 18. Geburtstag in Österreich registriert worden waren. Die zählten zwar zum Österreicher-Kontingent, ihre Minuten wurden aber nicht eingerechnet.
Der häufig geäußerte Kritikpunkt am bisherigen System: Der Österreicher-Topf würde nicht ausschließlich österreichischer Talente fördern, da auch routinierte Ersatzspieler, die im Kader stehen, helfen, die Ziele des Österreicher-Topfs zu erreichen. Außerdem zeigten die hohen Transfers von Salzburg, Sturm, Rapid und dem LASK, dass durch das gezielte Scouten von vielversprechenden ausländischen Talenten höhere Transfer-Summen erzielt werden können, die vergleichsweise geringeren Beträge aus dem Österreicher-Topf kein Anreiz mehr waren.
Deshalb krempelt die Liga nun auch den Österreich-Topf um – nach der Übergangssaison 2026/27, in der die aktuellen Regeln bestehen bleiben, die Vereine mehr Zeit zur Kaderplanung bekommen.
Künftig wird nämlich ausschließlich auf Talente geschaut. Einsatzminuten der U22-Spieler werden dreifach gezählt, die Minuten von U24-Spielern doppelt gezählt und die Einsatzminuten von U26-Spieler einfach genommen. Darüber hinaus fallen die Einsatzzeiten nicht mehr in die Wertung. Ob also routinierte Österreicher oder Legionäre zum Einsatz kommen, spielt dann keine Rolle mehr.
Keine Bedeutung hat dann auch, wie viele Österreicher tatsächlich auf dem Bundesliga-Blankett niedergeschrieben werden.
Der Österreicher-Topf wird mit zehn Prozent aus den TV-Einnahmen der Bundesliga gespeist und damit drastisch gekürzt – nach dem Abschluss des neuen TV-Delas mit Sky, der kolportierte 28 Millionen Euro pro Saison bringt und dem Free-TV-Paket, das der ORF erwarb, ist von einem Medienerlös von kolportierten 34 Millionen Euro pro Saison die Rede. Bisher ist der Österreicher-Topf mit über sechs Millionen Euro dotiert gewesen.