Nach WM-Quali-Pleite

Ex-Kicker kritisiert ÖFB: "Dann habe ich ein Problem"

Österreichs Fußball-Nationalteam erlebte in der WM-Qualifikation einen Rückschlag, verlor in Rumänien 0:1. Kritik kam von Ex-Kicker Martin Stranzl.
Sport Heute
15.10.2025, 12:54
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Mit 15 Punkten aus sechs Spielen hat die ÖFB-Auswahl die erstmalige Qualifikation für eine Weltmeisterschaft seit 28 Jahren selbst in der Hand. Die Endrunde 2026 in den USA, in Kanada und in Mexiko ist weiterhin in Griffweite. Zwei Siege in den verbleibenden WM-Qualispielen gegen Zypern (15. November) und gegen Bosnien (18. November) reichen. Genauso auch vier Punkte, sollten die Bosnier nicht die klar bessere Tordifferenz der Österreicher aufholen. Verliert Rot-Weiß-Rot nicht gegen Bosnien, würden sogar drei Punkte beziehungsweise zwei Zähler unter Berücksichtigung der Tordifferenz genug sein.

Trotzdem schmerzt die späte 0:1-Niederlage gen Rumänien am Sonntag. Virgil Ghita hatte die Gastgeber in Bukarest erst in der 95. Minute zum Sieg geköpft und damit im Rennen um den zweiten Platz und das damit verbundene Play-off-Ticket gehalten. Österreichs Defensive stellte sich dabei nicht gerade gut an. Das brachte auch Teamchef Ralf Rangnick auf die Palme, der sprach sogar davon, dass sich seine Spieler "deppert" angestellt hätten.

"Das kritisiere ich schon seit Jahren"

Kritik, die auch Ex-Teamspieler Martin Stranzl nachvollziehen kann. "Ich sehe es wieder aus meiner Verteidigungssicht, und das kritisiere ich schon seit Jahren: Wenn man die Trainerausbildung sieht, wir trainieren immer nur im letzten Drittel, wie wollen wir Tore erzielen, wollen wir hoch anlaufen, wie wollen wir da in die Balleroberung, was machen wir nach der Balleroberung?", meinte Stranzl im "Sky"-Podcast "Der Audiobeweis".

Stranzl, der aktuell im LAZ-Stückpunkt Güssing trainiert, fügte an, dass es kaum Inhalte des Defensiv-Trainings gebe. "Wie wollen wir die Box verteidigen? Wie wollen wir Flankensituationen, wie Überzahl-Unterzahl-Situationen verteidigen?", warf der ehemalige Innenverteidiger ein. Genau diese Fragen würden aber in der Trainerausbildung nicht behandelt werden. Rot-Weiß-Rot habe vor dem Treffer eigentlich einen nummerischen Vorteil gehabt, drei gegen zwei Spieler. "Wenn ich diese Gier habe, wie vorne draufzugehen, wieso habe ich die nicht hinten?", warf Stranzl ein. Als zweiten Punkt führte er an, dass die ÖFB-Auswahl im Raum verteidigte. "Da habe ich mich am Mann zu orientieren, da muss ich am Mann dran sein, da stelle ich den Körper rein", so der 45-Jährige.

"Dann habe ich ein Problem"

Er mache keinem Spieler einen Vorwurf, der sein Kopfball-Duell dann verliere, "weil er da ist. Aber wenn ich nur im Raum stehe und reagiere auf den Ball, der kommt, dann habe ich ein Problem", wurde der Ex-Teamspieler deutlich. "Drei Spieler decken den Raum, und hinten ist halt keine Zuordnung", ergänzte Stranzl, schob an: "Da ist halt die Frage: Trainiert man es oder trainiert man es nicht? Das spiegelt sich für mich in den letzten Jahren wider, weil wenn ich mir die Spiele ansehe, ist es sehr auffällig."

Trotzdem hat Österreichs Team die WM-Qualifikation nach wie vor selbst in der Hand. "Die Jungs sind selbstkritisch genug. Sie haben auch diese Reflexion zu sagen: Heute waren wir nicht gut, heute hat der Gegner uns ein bisschen den Schneid abgekauft", so Stranzl.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 15.10.2025, 13:21, 15.10.2025, 12:54
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