Stimmungsdämpfer nach historischem Sieg! Das ÖFB-Team verlor in der WM-Quali in Bukarest gegen Rumänien. Die Mannschaft von Ralf Rangnick zeigte nach der Gala-Vorstellung gegen San Marino (10:0) einen passiven Auftritt, wurde durch den 0:1-Endstand in allerletzter Sekunde bestraft. Virgil Ghita entschied die wichtige Quali-Partie in Minute 95.
Österreich führt Quali-Gruppe H weiter an, verpasste aber die Chance, auf fünf Punkte davonzuziehen und mit der Endrunde 2026 planen zu können. So ist vor dem Länderspiel-Doppel gegen Zypern und gegen den direkten Konkurrenten Bosnien im November noch zittern angesagt.
Teamchef Rangnick veränderte seine Startformation im Vergleich zum historischen Erfolg über San Marino auf vier Positionen. Der frisch gebackene ÖFB-Rekordtorschütze Marko Arnautovic saß nach vier Toren gegen San Marino über die komplette Spieldauer auf der Bank. Eine Vorsichtsmaßnahme, da der Stürmer es nicht "gewohnt" sei, 90 Minuten zu spielen, wie Teamchef Rangnick verlautbarte.
Aufstellung:
Österreich: Schlager – Posch, Lienhart, Alaba, Mwene – Seiwald, Laimer, Sabitzer, Baumgartner, Schmid – Gregoritsch
Rumänien: Radu – Ratiu, Popescu, Burca, Chipciu – Dragomir, Marin, Hagi – Mihalia, Birligea, Man
Die Hausherren waren in einem kampfbetonten Spiel über weite Strecken die bessere Mannschaft. Österreichs Nationalteam hatte vor allem mit dem schnellen Umschaltspiel der Rumänen große Probleme. So kamen diese über die Außenbahnen eins ums andere Mal (8., 60., 70.) zu guten Gelegenheiten. Österreichs einzigen nennenswerten Abschluss gab Marcel Sabitzer (48.) kurz nach dem Seitenwechsel ab.
Das erste Ausrufezeichen der Partie setzten die Rumänen (8.). Nach einem schnell vorgetragenen Angriff kam Flügelspieler Valentin Mihaila am Sechzehner an den Ball und setzte sehenswert zum Fallrückzieher an – verfehlte das Tor allerdings um einen Meter. Ansonsten sahen die rund 40 000 Zuschauer im Stadion eine zähe erste Halbzeit: Viel Kampf, hohe Intensität, aber auch einige einfache Passfehler auf beiden Seiten. Torchancen waren Mangelware. Das österreichische Nationalteam musste sogar bis zur 37. Minute auf den ersten Abschluss warten. Dann nahm sich Romano Schmid ein Herz, ballerte das Spielgerät allerdings in den Nachthimmel von Bukarest.
Nach dem Seitenwechsel legte das ÖFB-Team einen Blitzstart hin. Sabitzer (48.) schloss nach Mwene-Vorlage mit seinem starken Linken ab und zwang Rumäniens Tormann Radu zu einer Glanzparade. Der Ball hätte im Kreuzeck eingeschlagen. Bis zur 60. Spielminute gab es dasselbe Bild wie in Spielhälfte eins. Dann knallte es am Gebälk der Österreicher. Nicolas Seiwald spielte einen Fehlpass, Mwene warf sich dazwischen und spitzelte den Ball in den leeren Raum. Dort stand der Rumäne Mihaila (60.), der den Ball humorlos aus 25 Metern an die Stange jagte.
Rund zehn Minuten später rettete Schlager das ÖFB-Team vor dem Rückstand. Nach einem Fehlpass vom eingewechselten Grillitsch zog Rumäniens Ratiu von der Strafraumgrenze ab. Schlager fischte den flachen Schuss mit einem starken Reflex aus dem langen Eck heraus.
Als alles nach einer dahinplätschernden Schlussphase schon auf den Abpfiff wartete, segelte eine letzte Flanke in den Strafraum der Österreicher. Alaba stand zu weit weg. Ghita nickte zum Endstand ein und sorgte drei Tage nach der großen rot-weiß-roten Fußball-Euphorie für mächtig Katerstimmung.