Bauernregeln sind altes Wetterwissen - und manchmal erschreckend treffsicher. Am 29. September, dem Michaelstag, gilt die bekannte Weisheit: "Gibt Michaeli Sonnenschein, wird in zwei Wochen Winter sein." Oder anders: "Ist Michael hell und klar, wird’s in zwei Wochen Winter gar."
Genau diese Prognose eines frühen Wintereinbruchs könnte heuer eintreffen. Meteorologen prognostizierten für Montag (29.9.) nämlich freundliches Herbstwetter mit ein paar Wolken zwischendurch. Dadurch würde sich die Prophezeiung erfüllen - und es droht bereits Mitte Oktober ein früher Wintereinbruch.
Der Michaelstag am 29. September gilt seit Jahrhunderten als Wetterwendepunkt. Ab diesem Datum trieben Bauern früher ihr Vieh von den Almen ins Tal - der Beginn des Herbstes. Viele alte Regeln drehen sich um Kälte, Schnee und die Aussicht auf den Winter.
Ob sich die winterliche Vorhersage wirklich bewahrheitet, bleibt abzuwarten. Moderne Wettermodelle sagen zwar einen goldenen Herbststart voraus, doch für die Zeit danach gibt es noch Unsicherheiten. Klimaforscher betonen, dass Bauernregeln auf langen Beobachtungen beruhen, aber in Zeiten des Klimawandels nicht immer zutreffen.
Was sind die Bauernregeln wert?
Bauernregeln beruhen auf jahrhundertealtem Erfahrungswissen: Bauern beobachteten über Generationen Wetter, Natur und Ernteerträge. Viele Regeln sind an Fixdaten im Kirchenjahr (Siebenschläfer, St. Martin) gebunden.
Einige Bauernregeln haben einen statistischen Kern: etwa die Siebenschläfer-Regel („Wie das Wetter am Siebenschläfer sich verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt“). Sie trifft in Mitteleuropa oft tatsächlich zu, weil stabile Wetterlagen im Sommer länger anhalten. Insgesamt dienen Bauernregeln heute eher als Wetterfolklore - spannend und oft charmant, aber keine präzisen Prognosen.