Zwei tropische Systeme drohen sich im Atlantik gefährlich nahezukommen. "Humberto" wird sich Prognosen zufolge zu einem schweren Hurrikan verstärken, während sich ein zweiter Sturm namens "Imelda" gerade erst zu formieren beginnt. Damit steigt die Gefahr einer Vereinigung der beiden Systeme - dies hätte schlimmste Überschwemmungen zur Folge.
Dieses seltene Wetterphänomen wird "Fujiwhara-Effekt" genannt: Wechselwirkungen zwischen nahe aneinander gelegenen Wirbelstürmen können ihre Bahnen und Windstärken massiv beeinflussen - und im schlimmsten Fall sogar zu einem Zusammenschluss der beiden Hurrikans führen.
Normalerweise passiert der "Fujiwhara-Effekt" nur, wenn die Systeme weniger als 1.400 Kilometer voneinander entfernt sind. Dann beginnen sie, sich wie in einem unheimlichen Tanz um einen gemeinsamen Punkt zu drehen. Im Extremfall absorbiert der stärkere Sturm den schwächeren - und bildet so einen noch mächtigeren Hurrikan.
Derartige Konstellationen sind selten. Zuletzt kam es 2016 vor, als "Matthew" und "Nicole" im Abstand von 1.300 Kilometern gleichzeitig aktiv waren. Diesmal könnten die beiden Stürme nur halb so weit voneinander entfernt sein - mit unberechenbaren Folgen.
"Humberto" zieht derzeit westlich an Bermuda vorbei und dürfte sich dabei zu einem schweren Hurrikan entwickeln. Zugleich verdichten sich Gewitterwolken nahe Hispaniola und den Bahamas. Sollte sich daraus ein Tropensturm entwickeln, würde er den Namen "Imelda" bekommen - der nächste auf der Hurrikanliste 2025, erklärt Hurrikan-Experte Alex DaSilva vom US-Wetterdienst AccuWeather.
Schlusspunkt: Ob es wirklich zur "Hochzeit der Hurrikans" kommt, entscheidet sich bis Ende September - dann könnten die Wetterkarten Geschichte schreiben.
