Die Umweltschutz-NGOs Global 2000, Greenpeace und lobaubleibt.at und die Grünen Wiens protestierten heute Freitag, 26. September vor dem Verkehrsministerium (3., Radetzkystraße 2) gegen die Entscheidung von Verkehrsminister Peter Hanke, den Bau des Lobautunnels voranzutreiben.
"Während die Wiener SPÖ die 365-Euro-Jahreskarte zerstört, der Öffi-Ausbau stockt und bei Sozialleistungen gekürzt wird, sollen Milliarden unter einem Nationalpark vergraben werden. Das ist völlig unverständlich, macht die Menschen wütend", sagte Judith Pühringer, Parteivorsitzende der Grünen Wiens bei der Demo.
"Das zukunftsfeindliche und realitätsfremde Milliardenprojekt erzeugt mehr Verkehr, versiegelt wertvolle Böden und zerstört Natur", so Greenpeace. Hanke solle "seine Betonpolitik stoppen und stattdessen zukunftstaugliche Lösungen, wie den Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel, vorantreiben".
Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace in Österreich: "Mit seinem klaren Bekenntnis zur Zerstörung der Lobau ist Minister Hanke auf Kollisionskurs mit der gesamten Umweltbewegung. Wir werden sicher nicht tatenlos zusehen, wie dieses fossile Mega-Projekt unsere Natur ruiniert.
Der Lobautunnel sei "Betonpolitik aus der Vergangenheit - teuer, zerstörerisch und ohne jede Vision". Der Protest zeige: "Die Zukunft gehört nicht den Betonierern, sondern den Menschen, die sich für Klima, Natur und eine lebenswerte Stadt einsetzen", sagt Duregger.
"Statt weiter Beton zu gießen, muss Minister Hanke endlich Verantwortung übernehmen: Lobautunnel stoppen und klimafreundliche Mobilität fördern", heißt es weiter.
Ein Umweltbericht des letzten Klimaministeriums belege klar, "dass es für die Menschen in Wien und Niederösterreich deutlich bessere Verkehrslösungen" gebe. Diese Alternativen setzen auf den Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel, sichere Radinfrastruktur und eine gezielte Parkraumbewirtschaftung.
Dadurch werde "weniger Boden versiegelt und das Verkehrsaufkommen sinkt, wodurch klare Vorteile für Klima, Natur und die Gesundheit der Bevölkerung" entstünden, heißt es von Greenpeace.