Die Gegner des Lobautunnels machen mobil: Die Umweltschutz-Organisationen Global 2000, Greenpeace und lobaubleibt.at protestieren am Freitag, 26. September (9 Uhr) vor dem Verkehrsministerium (3., Radetzkystraße 2) gegen die Entscheidung von Verkehrsminister Peter Hanke, den Bau des Lobautunnels voranzutreiben.
Um 11 Uhr folgt dann eine Klima-Demo auf den Platz der Menschenrechte (1., Mariahilfer Straße 1). Organisiert wird diese Kundgebung, die vor allem das Thema Lobautunnel aufgreifen wird, von den "Fridays For Future"-Allianzen.
Die Ankündigung Hankes seine "reine Showpolitik". "Für den Teil der S1, der den Lobautunnel umfasst, läuft ein EU-Verfahren, und es fehlen noch die meisten rechtlichen Bewilligungen", erinnert Greenpeace. Mit dem "Bekenntnis zur Zerstörung der Lobau" sei Hanke jedenfalls auf "Kollisionskurs" mit der gesamten Umweltbewegung.
"Seien Sie sich sicher: Wir werden nicht tatenlos zusehen, wie dieses fossile Mega-Projekte unsere Natur zerstört", so Greenpeace in einer aktuellen Aussendung.
Auch der WWF sprach von einem "milliardenschweren Irrweg". Der Tunnel gefährde "wertvolle Böden und den Wasserhaushalt", bringe aber kaum Entlastung. "Statt Milliarden in Beton zu gießen", brauche es "Ausbau von Öffis und eine Raumplanung", die Umwelt und Klima schone.
EU-Parlamentarierin Lena Schilling sieht in dem geplanten Lobautunnel "einen Highway direkt in die Klimakatastrophe", und sie ergänzt: "Mit Milliarden Euro betonieren wir unsere Zukunft, um ein Naturschutzgebiet zu zerstören."
Die NGO Virus kritisierte den Schritt als "Kollisionskurs mit dem Rechtsstaat", so Lobau-Aktivist Wolfgang Rehm. "Wir erleben gerade, wie sich eine Willkürpolitik wieder vom Recht abkoppelt", so Rehm. Der Lobautunnel sei "ein teures Nonsensprojekt".
Von den Wiener Grünen kam besonders scharfe Kritik. Parteichefs Judith Pühringer und Peter Kraus bezeichneten Hankes Entscheidung als "Bankrotterklärung für den Klimaschutz". Während Sozialleistungen gekürzt und Öffi-Tickets teurer würden, solle nun ein Milliardenprojekt unter dem Nationalpark entstehen.
Der Tunnel sei insgesamt "aus der Zeit gefallen". Er bringe mehr Verkehr und gefährde Naturschutzgebiete sowie Grundwasser", so Kraus.