Bei der UNO-Vollversammlung in New York sorgte US-Präsident Donald Trump mit seinen Aussagen erneut für Wirbel: Er stellte den Klimawandel infrage. Österreichs Kanzler Christian Stocker widersprach ihm im APA-Interview entschieden. "Ich gehe davon aus, dass wir uns an die Wissenschaft halten sollten. Es ist ganz klar, dass es den Klimawandel gibt - und dass er menschengemacht ist."
Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen zeigte sich überzeugt vom Gegenteil von Trumps Ansichten zum globalen Klimawandel: "Ich bin vom Gegenteil überzeugt", sagte er bei einer Pressekonferenz mit Stocker und Außenministerin Beate Meinl-Reisinger.
Stocker betonte, dass Klimaschutz und Wirtschaft kein Widerspruch seien: "Technik, Innovation und Forschung helfen, dem Klimawandel wirksam zu begegnen." Trumps Attacken überraschten ihn nicht. Auch Trumps Hinweis auf den hohen Anteil ausländischer Gefängnisinsassen in Österreich irritierte den Kanzler nicht - die Zahlen seien "grundsätzlich richtig", allerdings seien auch viele EU-Bürger darunter.
Dienstagabend nahm Stocker am Trump-Empfang in Manhattan teil. Rund 150 Staats- und Regierungschefs waren geladen. Stocker bezeichnete den Abend als "unkompliziert und entspannt".
Erstmals nahm der Kanzler an der "High Level Week" der UNO-Generalversammlung teil. Angesichts von Kriegen, Konflikten und Finanzproblemen sei die UNO "unverzichtbar". Österreich bewerbe sich für einen Sitz im Sicherheitsrat 2027/28, erklärte Stocker. "Jedes Land in der UNO hat eine Stimme - auch die kleinen."
Österreich wolle Brücken bauen und Verantwortung übernehmen, so der Kanzler. Van der Bellen und Stocker reisten Mittwochabend zurück nach Wien. Außenministerin Meinl-Reisinger bleibt bis Freitag, 26. 9. in New York und sprach noch vor der UNO-Vollversammlung.
Fakt ist: Während Trump den Klimawandel weiter leugnet, setzt Österreich auf Wissenschaft, Kooperation - und eine aktive Rolle in der UNO.