Am Sonntagabend bebte im Bezirk Neunkirchen (NÖ) erneut die Erde - bereits zum fünften Mal innerhalb weniger Tage. Laut GeoSphere Austria lag das Epizentrum des jüngsten Bebens der Magnitude 2,3 um 19.41 Uhr rund neun Kilometer westlich von Gloggnitz.
Das Beben war für viele Menschen deutlich zu spüren: ein kräftiger Ruck, begleitet von Grollen im Untergrund. Schäden seien nicht bekannt und bei dieser Stärke auch nicht zu erwarten, so der Erdbebendienst.
Schon am 23. September hatte im Raum Gloggnitz die Erde gezittert (Stärke 1,2), nur drei Tage später folgte ein weiteres Beben nahe dem Semmering (Stärke 1,4). Spürbar waren die Erschütterungen in Otterthal und Raach am Hochgebirge. Weitere Beben folgten bis Montagfrüh (29.9.)
Doch warum bebt es in dieser Region so oft? Das Wiener Becken dehnt sich jedes Jahr um wenige Millimeter. In bis zu 14 Kilometern Tiefe entstehen dabei Spannungen, die sich in Form von Erdbeben entladen. Diese tektonischen Bewegungen formen seit Millionen Jahren die Alpen.
Hintergrund ist die Adriatische Platte, die nach Norden drückt und auf die Eurasische Platte stößt. Dadurch kommt es zu komplexen Spannungsfeldern, vor allem entlang von Störungen wie die Mur-Mürztal-Zone oder der Thermenlinie. Dort bilden sich Bruchflächen, an denen sich die Energie entlädt - das sind die Erdbeben.
Besonders im Raum Gloggnitz treten immer wieder Serien von Beben auf, sogenannte "Erdbebenschwärme". Laut GeoSphere Austria sind diese im Wiener Becken keine Seltenheit. Erdbeben können allerdings auch in Österreich starke Gebäudeschäden verursachen, wie Schadensbeben der vergangenen Jahrhunderte belegen.
Wie der Klimawandel Erdbeben verstärken könnte
Allein 2024 registrierte man in Niederösterreich 16 spürbare Erdbeben. Österreichweit waren es 140, das stärkste sorgte Anfang Februar nahe Semmering für Aufregung: Mit einer Magnitude von 4,5 richtete es erhebliche Gebäudeschäden an.