Wenige Stunden nach der klaren Entscheidung der European Broadcasting Union (EBU), Israel zum Eurovision Song Contest 2026 in Wien zuzulassen, kommt es zu einem doppelten Paukenschlag: Spanien und die Niederlande steigen aus dem Wettbewerb aus.
Der spanische Rundfunk RTVE bestätigte am Donnerstag offiziell, dass man nicht am ESC 2026 teilnehmen wird.
Der Rückzug erfolgte unmittelbar nach den Abstimmungen auf der 95. Generalversammlung der EBU in Genf, bei der 738 von 1.122 Stimmen für die neuen Regeln und damit indirekt für Israels Teilnahme abgegeben wurden. Für RTVE war bereits im Vorfeld klar, dass ein Start in Wien unter diesen Umständen nicht infrage kommt.
Kurz zuvor hatte bereits der niederländische Sender AVROTROS seinen Ausstieg erklärt, nach einem monatelangen Prüfprozess, in dem man laut eigener Aussage Meinungen von Diplomaten, NGOs, ESC-Fans und internen Gremien gesammelt hatte. Das Ergebnis: Eine Teilnahme "sei unter den aktuellen Umständen unvereinbar mit den öffentlichen Werten", die der Sender vertrete.
Mit dem Doppel-Aus verliert der ESC zwei langjährige Teilnehmerländer, Spanien zählt sogar zu den finanzstarken Big Five. Für die EBU bedeutet der Schritt daher nicht nur politischen, sondern auch strukturellen Druck.
Während Israel 2026 also fix in Wien auf der Bühne stehen wird, wird der Wettbewerb ohne prägende ESC-Nationen stattfinden. Denn auch Slowenien hat schon den Rückzug angekündigt. Auch Irland und Island wollen ihre Teilnahme zurückziehen.
Für den ORF als Gastgeber bleibt die Planung dennoch vorerst stabil, doch der ESC 2026 dürfte bereits jetzt als einer der politisch aufgeladensten der Geschichte gelten.