Oberösterreichs Kinder- und Jugendhilfe hatte 2024 alle Hände voll zu tun: Mehr Beratungen, mehr Krisen, mehr Einsätze vor Ort. Aktuelle Zahlen zeigen, wie oft im Hintergrund um das Wohl junger Menschen gekämpft wird.
Kinderschutzzentren meldeten 10.016 Beratungen – das sind um elf Prozent mehr als im Vorjahr. Auch das Streetwork-Angebot für 12- bis 25-Jährige legte weiter zu, ebenso wie das Projekt "Mobiles Familiencoaching", das sich innerhalb eines Jahres sogar verdoppelte.
Besonders heikel: In 6.517 Fällen prüften die Behörden, ob ein Kind gefährdet ist. In 1,9 Prozent dieser Abklärungen war klar: Ein Bleiben bei den Eltern ist nicht mehr möglich. Das bedeutet: 124 Kinder mussten 2024 aus ihren Familien geholt werden.
Sie fanden vorübergehend Schutz bei Pflegeeltern oder in sozialpädagogischen Einrichtungen. Doch nicht immer geht es um eine Herausnahme: Knapp 7.300 Mal kamen mobile Hilfen zum Einsatz, um belastete Familiensituationen zu stabilisieren oder bei Erziehungsfragen zu unterstützen.
43 Prozent der Kinder in voller Erziehung (Betreuungsplatz außerhalb der Familie; Anm.) leben inzwischen bei Pflegefamilien – ein leichter Anstieg in den letzten Jahren. Um genügend Plätze anbieten zu können, läuft im Herbst die nächste große Pflegeeltern-Kampagne.
Für den zuständigen Landesrat Martin Winkler (SPÖ) ist klar: "Frühkindliche Förderung und Unterstützung sind kein Kostenfaktor, sondern die beste Zukunftsinvestition." Deswegen werden auch die Präventionsangebote weiter ausgebaut.