Drei Minuten flott, drei Minuten gemütlich – und das Ganze mindestens 30 Minuten lang, viermal pro Woche: Diese simple Methode nennt sich Japanisches Gehen und soll die Gesundheit stärker verbessern als das sture Ziel von 10.000 Schritten pro Tag.
Das behauptet zumindest Richard Neuper, Leitender Physiotherapeut am Salzkammergut Klinikum Bad Ischl. "Schon eine halbe Stunde Intervallgehen wirkt positiv auf Blutdruck, Ausdauer und Psyche", erklärt er in einer Aussendung.
Beim sogenannten Japanese Walking zählt nicht die Anzahl der Schritte, sondern der Wechsel zwischen Belastung und Erholung. Das schnelle Gehen soll laut Neuper so fordernd sein, "dass eine Unterhaltung schwerfällt", während die langsame Phase "sehr gemütlich" ablaufen soll.
Erfunden wurde die Methode bereits vor über zehn Jahren in Japan. Ein Arzt entwickelte sie für Menschen mittleren und höheren Alters – mit beachtlichen Ergebnissen: Die Intervallgeher verbesserten ihre Fitness, Beinkraft und Blutdruckwerte deutlich stärker als jene, die einfach nur gleichmäßig 8.000 Schritte pro Tag gingen.
Sogar das Sterberisiko konnte stärker gesenkt werden als mit der vielgepriesenen 10.000-Schritte-Regel – und das bei deutlich geringerem Zeitaufwand.
Apropos: Die 10.000-Schritte-Regel ist gar nicht wissenschaftlich belegt. Sie stammt ursprünglich aus einem Werbeslogan eines japanischen Schrittzähler-Herstellers – und hat sich seither einfach eingebrannt. Heute weiß man: Schon 6000 bis 8000 Schritte täglich senken das Sterberisiko bei über 60-Jährigen – jeder weitere Schritt ist ein Bonus.