8,5 Milliarden Euro

Benko-Schulden sind noch viel größer als bekannt

Am Wiener Handelsgericht fanden wichtige Gläubigertermine zu den Kernstücken von René Benkos Signa-Imperium statt. Es ging um Milliarden.

Newsdesk Heute
Benko-Schulden sind noch viel größer als bekannt
Finanzjongleur René Benkos Signa-Imperium zerbröselt.
picturedesk.com; "Heute"-Montage

Die 219 Gläubiger der Signa Prime, einer Tochter-Firma von Rene Benkos angeschlagener Signa-Holding, haben am Montag Forderungen von rund 6,3 Milliarden Euro angemeldet. Hinzu kommen weitere rund 2,2 Milliarden Euro von der Signa Development. Das geht aus Mitteilungen des KSV1870 hervor.

In ihren eigenen Insolvenzanträgen hatten Signa Prime und Signa Development zuvor Verbindlichkeiten von "nur" 4,3 bzw. 1,3 Milliarden Euro angegeben.

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    Ausgewählte Unternehmen und Gebäude des Signa-Konzerns; insolvente Unternehmen rot eingefärbt.
    Ausgewählte Unternehmen und Gebäude des Signa-Konzerns; insolvente Unternehmen rot eingefärbt.
    APA-Grafik / picturedesk.com

    Demnach soll die Zukunft der Signa Prime vorerst gesichert sein. Durch den Verkauf von Luxus-Immobilien sollen sich die Passiva auf der einen Seite noch weiter verringern. Dazu gehören in Wien das Park Hyatt, das Goldene Quartier und das Gebäude des Verfassungsgerichtshofes sowie in Innsbruck um das Kaufhaus Tyrol.

    Aber: "Es bleibt die abschließende Forderungsprüfung durch die Sanierungsverwalterin abzuwarten. Es ist aus heutiger Sicht jedoch davon auszugehen, dass sich die im Sanierungsplan zu berücksichtigenden Gläubigerforderungen noch substanziell erhöhen werden", erkärt Insolvenzexperte Karl-Heinz Götze.

    Luxus-Immobilien sollen verkauft werden

    Wie am Handelsgericht Wien bekannt wurde, sollen einzelne Immobilien, die unter dem Dach der insolventen Luxusimmo-Gesellschaft Signa Prime zusammengefasst sind, verscherbelt werden, um die notwendigen Mittel für die Sanierung aufzubringen. Dazu gehören in Wien das Park Hyatt, das Goldene Quartier und das Gebäude des Verfassungsgerichtshofes sowie in Innsbruck um das Kaufhaus Tyrol.

    Wie im Sanierungsverfahren der Signa Prime findet auch bei der Signa Development am 18. März das entscheidende Sanierungsplantagsatzung statt.

    Signa vor Rettung?

    Bekanntlich lautet der Sanierungsplanvorschlag auf eine Quote von 30 Prozent zahlbar binnen zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans. "Die Angemessenheit und Erfüllbarkeit des angebotenen Sanierungsplans wird vor der Abstimmungstagsatzung noch einer detaillierten Überprüfung zu unterziehen sein", so Götze vom vom KSV1870.

    René Benko - Fotos zeigen ihn privat wie nie

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      Mit Nathalie Benko, einer Schweizerin, ist René Benko seit 2010 verheiratet, die beiden haben drei Kinder.
      Mit Nathalie Benko, einer Schweizerin, ist René Benko seit 2010 verheiratet, die beiden haben drei Kinder.
      IMAGO/VISTAPRESS

      Auf den Punkt gebracht

      • René Benkos Signa-Imperium hat laut Gläubigerterminen am Wiener Handelsgericht Schulden von 8,5 Milliarden Euro, die über die zuvor angegebenen Beträge hinausgehen
      • Die Zukunft von Signa Prime könnte vorerst gesichert sein, da Luxus-Immobilien verkauft werden sollen, um die Passiva zu verringern und die Sanierung zu unterstützen
      • Es wird erwartet, dass die im Sanierungsplan zu berücksichtigenden Gläubigerforderungen noch substanziell ansteigen werden
      red
      Akt.