Viele der F1-Piloten wollen an den renn-freien Wochenenden nichts mit Motorsport zu tun haben. Nicht aber so Weltmeister Max Verstappen. Der Niederländer widmete sich an den freien Tagen voll und ganz seinem Hobby und drückte in Deutschland kurioserweise die Fahrschulbank, um die „Permit” für die Nordschleife zu erhalten – und das mit vollem Erfolg.
"Rennfahren ist nicht nur mein Beruf, sondern auch mein Hobby", sagte Verstappen und offenbarte, dass ihn der Nürburgring schon immer gereizt habe. Die Liebe zu der Rennstrecke muss groß sein, denn der Niederländer fand sogar im eng getakteten F1-Kalender Zeit, um die Lizenz für das Rennen zu erwerben. Die Nordschleife ist für Verstappen allerdings nicht nur ein Hobby. Die Gedanken an das Rennen halfen Verstappen offenbar, die schwierigen letzten Monate in der Formel 1 zu überstehen. Motorsportberater Helmut Marko sagte bei RTL: "In der Zeit, in der unser Auto nicht wettbewerbsfähig war, war das für ihn die große Leidenschaft."
In Verstappen wuchs der Wunsch, auch die legendären 24 Stunden in der Eifel zu absolvieren. Und so reiste der Niederländer am Wochenende nach Deutschland, um die Fahrschul-Bank zu drücken. Denn auch ein vierfacher F1-Weltmeister muss sich an die gegebenen Vorschriften halten. So absolvierte der 27-Jährige zunächst einen theoretischen Lehrgang, ehe er anschließend einige Runden im riesigen Teilnehmerfeld der Nürburgring Langstrecken-Serie drehte. An Spitzenzeiten wie in der Königsklasse des Motorsports war dort nicht zu denken – die Konkurrenz zog links und rechts an ihm vorbei.
"Ich bin im Nassen, im Trockenen und unter Mischbedingungen gefahren", sagte Verstappen im Nachgang, das alles sei "wirklich sehr wertvoll" gewesen. Am Ende hatte er die Genehmigung in der Tasche. Damit ist nun auch fix: Verstappen wird im Mai 2026 beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring antreten. "Und er wird dann so vorbereitet sein, dass er auch um den Gesamtsieg mitmischt", prophezeite Marko.
In der Formel 1 wurde dieser Ausflug natürlich registriert. "Es zeigt, wie sehr Max den Rennsport liebt, er lebt und atmet das", sagte etwa Nico Hülkenberg, der 2015 selbst quasi im Nebenjob die 24 Stunden von Le Mans gewann. Die Langstrecke könne eine "erfrischende Ablenkung" sein, sagte der Deutsche.
Und Verstappen hat mittlerweile ja auch an seinem Hauptberuf wieder Freude. In Monza gewann er so souverän wie zu besten Zeiten, auch auf dem sehr schnellen Stadtkurs in Baku sollte sein Red Bull gut funktionieren. Fast 100 Punkte Rückstand hat er zwar bereits auf WM-Spitzenreiter Oscar Piastri, der fünfte WM-Titel in Serie ist eigentlich nur noch theoretisch machbar. Fährt Verstappen nun aber wieder regelmäßig um den Sieg, kann er durchaus ein WM-Faktor sein: im engen McLaren-Duell zwischen Piastri und Lando Norris nämlich.
