Das Weiße Haus verzichtete kürzlich, einen Teil eines wichtigen Regierungsberichts zu veröffentlichen, nachdem sich herausgestellt hatte, dass dessen Botschaft nicht mit den Versprechen von US-Präsident Donald Trump übereinstimmte.
Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) glaubte mit seinem Bericht "Outlook for U.S. Agricultural Trade" den Erfolg der Agrarindustrie in diesem Sommer prognostizieren zu können, doch genau das Gegenteil ließ sich aus dem Rapport schließen – nämlich ein Anstieg des US-Handelsdefizits bei Agrarprodukten. Das berichtete die Zeitschrift "Politico" am Mittwoch.
Regierungsvertreter hätten aus diesem Grund beschlossen, auf einen Teil des Textes im Bericht zu verzichten. Dabei hatte Trump stets betont, dass seine Zollpolitik die Handelsungleichgewichte in den USA verringern und nicht verschärfen würde.
Der Bericht wurde am Montag veröffentlicht, datiert ist er jedoch auf den 29. Mai. Statt der üblichen Zusammenfassung enthält er lediglich neun Seiten mit Zahlen, ohne jegliche Bemühungen, diese für den Leser zu interpretieren. Die Zahlen suggerieren aber, dass das Defizit einen Rekordwert von 49,5 Milliarden US-Dollar erreichen könnte – deutlich mehr als der bisherige Rekordwert von 31,8 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024.
Ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums versuchte, den unkommentierten Bericht zu erklären: Die Verzögerung in der Veröffentlichung einer Schlussfolgerung sei auf eine interne Überprüfung zurückzuführen. "Der Bericht steckte im internen Freigabeprozess fest und wurde nicht rechtzeitig zum üblichen Abgabetermin fertiggestellt", sagte Sprecher Alec Varsamis gegenüber "Politico". Es ist unklar, wann und ob die Analyse veröffentlicht wird.