Bezirksüberblick Wien Wahl

Bewohner verunsichert – Sicherheitslücken in Margareten

In Margareten war die SPÖ bei der vergangenen Wien Wahl klar auf Platz Eins. Wie die Parteien im April überzeugen wollen, verraten sie hier.
Wien Heute
07.04.2025, 15:16

Bei der Wien-Wahl 2020 gab es in Margareten einen klaren Gewinner: die SPÖ mit 35,31 Prozent. Dahinter auf Platz zwei landeten die Grünen mit 28,22 Prozent. Wie die 54.400 Einwohner des 2,03 Quadratkilometer großen Bezirks im April 2025 wählen, bleibt abzuwarten. Heute fragte die Spitzenkandidaten des Bezirks, was ihre Vorstellungen für Margareten sind.

Baustellen und Bildung – das fordert die SPÖ

Spitzenkandidat für die SPÖ in Margareten ist Christoph Lipinski. Diese Herausforderungen sieht er für seinen Bezirk:

Christoph Lipinski ist der Spitzenkandidat der SPÖ in Margareten.
Markus Sibwara

➤Baustellen: Als eine der zentralen Herausforderungen sieht die SPÖ die zahlreichen Baustellen des Bezirks. Sowohl größere als auch kleinere Baustellen würden eine Herausforderung für die Organisation des öffentlichen Raumes darstellen, da so Parkplätze zeitweise nicht verfügbar sind oder sich Gehwege ändern oder sie versperrt sind. Als Lösung fordert die SPÖ einen Baustellenkoordinator. So soll die Bevölkerung besser über die Maßnahmen informiert werden. Im Bezirksamt solle es ebenso eine eigene Ansprechperson geben.

➤Sicherheit: Auch das Sicherheitsgefühl gehöre laut der SPÖ verbessert. Sichtbare Polizeipräsenz solle hier Abhilfe schaffen. Auch eine neue Polizeistation im Westen des Bezirkes solle errichtet werden.

➤Bildung: Durch die wachsende Bevölkerungszahl würde auch der Bedarf an Bildungsplätzen steigen. Deswegen möchte die SPÖ diese im Bezirk nun ausbauen.

Streetworker und Straßenbau – das fordert die ÖVP

Mit 13,84 Prozent landete die ÖVP 2020 auf Platz drei. Spitzenkandidatin Maria Böhm lebt und arbeitet seit 55 Jahren in Margareten. Im Bezirk möchte sie folgende Punkte verbessern:

Maria Böhm tritt als Spitzenkandidatin für die ÖVP in Margareten an.
ÖVP Wien

Wiedner Hauptstraße: Die Wiedner Hauptstraße bildet für die ÖVP ein Problem in Margareten. Sie solle wieder lebenswert gemacht werden, einige Dinge sollen verbessert werden. Auch das Anrainerparken soll verbessert werden. Ein weiteres Anliegen ist es der ÖVP, die Sicherheit in den Ustraba—Stationen zu verbessern. Auch soll sie klimafit umgestaltet werden.

➤Streetworker: Auch fordert die ÖVP mehr Aufsicht und Einsatz von Streetworkern. So soll sich besser um die Jugendlichen im Bezirk gekümmert werden.

Leerstand und Beton – das fordern die Grünen

Spitzenkandidat Michael Luxenberger sieht einige Probleme und Chancen für Margareten. Bei der Wahl 2025 scheint der erste Platz für die Grünen in Griffweite, wie er findet. Folgende Probleme sieht er im Bezirk.

Michael Luxenberger ist Spitzenkandidat der Grünen Margareten.
Karo Pernegger

➤U-Bahn Baustellen: Baugruben, Beton, Staub, Lärm und Müllberge rund um die U-Bahn-Baustellen stellen für die Grünen Margareten deutliche Probleme im Bezirk dar. Statt Baugruben wieder zuzubetonieren, fordern die Grünen neue Grünflächen und neue Bäume, die für Schatten und Abkühlung sorgen.

➤Durchzugsverkehr: Die Grünen befürchten, dass Margareten zum "Verteilerkreis Wiens" wird. Sie möchten den Durchzugsverkehr beenden, Geh- und Radwege sollen sicherer werden.

➤Leerstand: Um gegen den Leerstand im Bezirk vorzugehen, soll Margareten für kleinere Geschäfte und Nahversorger attraktiver werden. Alles, was man braucht, soll man im eigenen Grätzl finden können. Die Lösung: Machen wir Margareten für kleine Geschäfte und Nahversorger wieder attraktiv. Alles, was ich brauch, finde ich ums Eck, im eigenen Grätzl.

Arbeit und Umwelt – das fordert die FPÖ

Die FPÖ bildete im Jahr 2020 das Schlusslicht mit 4,66 Prozent. Roland Guggenberger ist der Spitzenkandidat der FPÖ Margareten. Er empfindet folgende Herausforderungen im Bezirk als besonders präsent:

Für die FPÖ Margareten tritt Roland Guggenberger als Spitzenkandidat an.
FPÖ Wien

Sicherheit & Ordnung: Im Bereich Sicherheit gibt es laut der FPÖ einiges zu tun. Einerseits möchten sie die Gewalt und die Suchtgiftkriminalität bekämpfen. Auch extremistische Veranstaltungen sollen in Zukunft nicht mehr im Bezirk vorkommen. Andererseits steht das Thema Abschiebung ganz oben auf der Liste. Das Sicherheitsgefühl soll durch das Einrichten einer Bezirkssicherheitskommission verbessert werden.

➤ Arbeit & Wirtschaft: Kleinunternehmen und Einpersonenbetrieben möchte die FPÖ in Margareten fördern, auch arbeitsnahe Wohnplätze sowie eine gesicherte Nahversorgung sollen sichergestellt werden. Weiters sollen städtische Dienstleistungen nicht mehr aus dem Bezirk verlagert werden.

➤Umwelt & Verkehr: Hier fordert die FPÖ das "Ende der Diskriminierung des Individualverkehrs", eine Verbesserung der Parkraumbewirtschaftung sowie gezielte Umweltinitiativen. So sollen Grünflächenerweiterungen an "sinnvollen Stellen" stattfinden.

➤Demokratie & Mitbestimmung: Die FPÖ fordert eine Dialogbereitschaft zur Bekämpfung von Gewalt und Sachbeschädigung.

Drogenhotspots und Gewalt – das fordern die NEOS

Die NEOS erreichten bei der letzten Wien Wahl 7,49 Prozent und belegten Platz vier. Spitzenkandidatin Sarah Mayer ist 26 Jahre alt. Bereits ihre Schulzeit verbrachte sie in Margareten, als JUNOS-Mitglied war sie für diese als Bezirksbotschafterin in Margareten im Einsatz. So hat sie ihren Weg in die Bezirkspolitik gefunden, wo ihr vor allem die Themen Gesundheit und Familie am Herzen liegen.

Sarah Mayer ist NEOS Spitzenkandidatin für Margareten.
Studio Huger

➤ Margaretenstraße:  Die NEOS wünschen sich einen klimafitten Ausbau der Margaretenstraße. Beispielsweise müsse es zu einer Verbesserung der Verkehrssicherheit durch ein Verkehrskonzept, Begrünung und Barrierefreiheit kommen. Wichtig ist ihnen, dass alle Stakeholder mit einbezogen werden. Von Beginn an sollen die Anrainer und Unternehmer in den Prozess eingebunden werden. Auch soll es zu einer "konstruktiven Beteiligung" der Wiener Linien kommen.

➤ Transparente Politik:  Damit die Bürger in Projekte im Bezirk eingebunden werden können, möchten die NEOS die Bezirkspolitik transparenter gestalten. Auch professionelle Bürgerbeteiligungsverfahren stehen am Plan. Auch ein Livestream sowie eine Mediathek für Bezirksvertretungssitzungen solle laut den NEOS eingerichtet werden. In Kombination mit einer Veröffentlichung der Protokolle soll so eine offene Kommunikation mit den Bürgern gestaltet werden. Ein Ticketsystem für Bürgeranfragen soll den Status von Anfragen nachvollziehbar machen und verhindern, dass Anliegen verloren gehen.

➤ Die Gewalt- und Drogenhotspots sicherer machen: Gegen Drogen- und Gewalthotspots möchten die NEOS ebenfalls vorgehen, besonders sprechen sie den Leopold-Rister-Park an, auf den sich fokussiert werden soll.  Neben verbesserten Beleuchtungskonzepten und Spritzenboxen wollen die NEOS vor allem den gezielten Einsatz von Streetworkern unterstützen und eine verstärkte Zusammenarbeit mit der Polizei forcieren. In den USTRAB-Stationen soll außerdem ein Videoüberwachungssystem das Sicherheitsempfinden weiter verbessern.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 08.04.2025, 13:35, 07.04.2025, 15:16
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